
Am Montag fand eine bedeutende Konferenz der Industrie- und Handelskammer (IHK) statt, die sich mit der Erreichbarkeit des Großflughafens BER beschäftigte. Dabei wurde einstimmig gefordert, die Verkehrsanbindungen an den Flughafen umfassend auszubauen. Insbesondere besteht der Wunsch nach einer vierstreifigen Verbreiterung des südlichen Berliner Autobahnrings A10 sowie der A12, die nach Frankfurt führt, und der A13 in die Lausitz. Die IHK sieht auch den Bedarf an einem verstärkten Regionalverkehr, mit mehr ICE-Halten am BER und vor allem umsteigefreien Direktverbindungen.
Die Diskussion omnipresent in den Gesprächen war die Verbesserung der Verkehrsstrukturen. Berlins Bahnchef Alexander Kaczmarek kündigte an, dass die kommende Fertigstellung der Dresdner Bahn die Anbindung des BER optimieren wird, indem die Fahrzeit ab dem Hauptbahnhof auf rund 30 Minuten halbiert wird. Die ehemalige IC-Linie, die gegenwärtig den Flughafen bedient, wird ebenfalls in den Mittelpunkt der Forderungen gestellt. Easyjet-Chef Stephan Erler plädierte für die Notwendigkeit eines „Hub für Ostdeutschland“ mit Verlängerungen der ICE-Linien bis zum BER.
Die Herausforderungen der Anbindung
Derzeit hält nur eine Intercity-Linie am Flughafenterminal. Die IHK bekräftigte, dass der Flughafenexpress (FEX) häufiger als alle 15 Minuten fahren sollte, um den Anforderungen des wachsenden Passagieraufkommens gerecht zu werden. Ergänzend dazu möchten die IHK und die Regionalpolitik auch eine Verlängerung der U7 vom U-Bahnhof Rudow zum BER realisieren. Dies ist jedoch nicht ohne Herausforderungen; die Finanzierung dieser Erweiterung bleibt ein zentrales Thema, da Brandenburg einen Großteil der Kosten tragen müsste. Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller erklärte, dass Investitionen in ländliche Regionen Vorrang hätten, wodurch eine Zusage zur Finanzierung der U7 in der Schwebe bleibt.
Flughafen-Chefin Aletta von Massenbach äußerte sich optimistisch zur neuen Anbindung über die Dresdner Bahn und bezeichnete den BER bereits als „ziemlich gut angebunden“. Diese Einschätzung wird durch die fortschreitenden Ausbauprojekte gestützt, die eine umfassende Anbindung des Flughafens an das Schienennetz vorsehen. Die bereits erfolgte Verlängerung der S-Bahn vom Bahnhof Flughafen Berlin-Schönefeld zum Tunnelbahnhof unter dem neuen Terminal gehört zu den betroffenen Projekten.
Verkehrskonzept und Infrastruktur
Das Verkehrskonzept für den BER beinhaltet mehrere Schienenverbindungen, darunter eine Ergänzung der bestehenden Regionalzüge RE 7 und RB 14 durch den Flughafen-Express RE 9 mit einem 15-Minuten-Takt zwischen dem Berliner Hauptbahnhof und dem BER. Die Dresdner Bahn wird voraussichtlich bis 2025/2026 fertiggestellt und ermöglicht eine direkte Verbindung zur Berliner Innenstadt. Zudem wird auch die S-Bahn neu ausgebaut, wobei die Linien S 9 und S 45 eine 10-Minuten-Taktung im Tagesverkehr bieten sollen.
Die Anbindung wird durch diverse Buslinien ergänzt, die die Erschließung kleinerer Gebiete rund um den Flughafen gewährleisten. Straßentransportlösungen, die expressförmig zwischen dem U-Bahnhof Rudow und dem BER funktionieren, sowie weitere geplante Anbindungen aus Neukölln, Köpenick, Adlershof und dem südwestlichen Berlin, sollen die Gesamterschließung des Airports weiter verbessern.
Mit diesen Maßnahmen wird die Anbindung des BER fortlaufend optimiert, um den Anforderungen eines modernen Großflughafens gerecht zu werden und das Wachstum der Region zu unterstützen. Die vollständige Realisierung dieser Projekte ist entscheidend, um die Reisendenzufriedenheit zu steigern und die Attraktivität Berlins als Reise- und Wirtschaftsstandort zu fördern.
Tagesspiegel berichtet, dass …
Berlin.de informiert über …