Stellantis investiert 13 Milliarden Dollar: 5.000 neue Jobs in den USA!
Stellantis investiert 13 Mrd. USD in den USA, schafft 5.000 Jobs und reagiert auf hohe Zölle und gesunkene Gewinne.

Stellantis investiert 13 Milliarden Dollar: 5.000 neue Jobs in den USA!
Stellantis, der globale Automobilkonzern, kündigte heute an, in den kommenden vier Jahren insgesamt 13 Milliarden Dollar (11,2 Milliarden Euro) in den USA zu investieren. Diese historische Investition zielt darauf ab, die Präsenz des Unternehmens in Nordamerika auszubauen und neue Werke zu errichten. Laut ZDF sollen dabei über 5.000 neue Arbeitsplätze in den Bundesstaaten Illinois, Ohio, Michigan und Indiana geschaffen werden.
Die Entscheidung stellt die größte Einzelinvestition in der 100-jährigen Geschichte von Stellantis dar. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf das schwächelnde Geschäft in den USA sowie auf den Anstieg der US-Importzölle, die die Produktion im eigenen Land attraktiver machen sollen. Stellantis-Chef Antonio Filosa hebt die Wichtigkeit dieser Zölle für die Geschäftsgleichung hervor. Die Investitionen führen also nicht nur zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, sondern sollen auch die Produktivität und Geschäftsentwicklung im amerikanischen Markt ankurbeln.
Erweiterung der Modellpalette
Im Rahmen der geplanten Investitionen ist die Einführung von fünf neuen Modellen vorgesehen. Damit unternimmt Stellantis Schritte, um die Produktion und den Umsatz auf dem US-Markt zu steigern. Dies geschieht insbesondere durch die Wiedereröffnung des Jeep-Werkes in Belvidere, Illinois, wo ab 2027 zwei Jeep-Modelle produziert werden sollen, wobei dort zusätzlich rund 3.300 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Trotz der positiven Neubewertung der US-Investitionen sieht sich der Konzern auch Herausforderungen gegenüber. Ein Faktoren sind die vorübergehenden Entlassungen von 900 Beschäftigten aufgrund der gestiegenen Zölle. Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete Stellantis zudem einen Milliardenverlust, obwohl die Verkaufszahlen im dritten Quartal um 35 % auf 403.000 Fahrzeuge stiegen. Der neue Pickup Ram 1.500 trug maßgeblich zu diesen Verkaufszahlen bei.
Auswirkungen auf die europäische Automobilindustrie
Die Investitionen von Stellantis sind Teil eines größeren Trends, den auch andere Unternehmen verfolgen. So haben Roche und Novartis zusammen Investitionen von über 70 Milliarden US-Dollar angekündigt, während Hyundai und TSMC weitere 21 Milliarden und 100 Milliarden Dollar investieren wollen. Diese Bewegungen deuten darauf hin, dass nicht nur Stellantis, sondern auch andere Firmen aufgrund der hohen Zölle gezwungen sind, ihre Strategien zu überdenken und möglicherweise Produktionsstätten in die USA zu verlagern.
Ein Artikel von Deloitte warnt, dass deutsche Automobilhersteller auf die steigenden Zölle reagieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine mögliche Strategie wäre die Verlagerung der Produktion in die USA, was zwar hohe Investitionen erfordert, aber langfristig notwendig sein könnte, um der erhöhten Konkurrenz aus China und anderen Märkten standzuhalten. Diese Anpassung könnte jedoch auch zu Arbeitsplatzverlusten in Deutschland führen.
Analysten wie Samina Sultan vom Institut der deutschen Wirtschaft und Rolf J. Langhammer vom Kieler Institut für Weltwirtschaft unterstreichen, dass Unternehmen bei ihren Investitionsstrategien nicht allein auf Zölle setzen sollten. Langhammer prognostiziert, dass die EU möglicherweise an Attraktivität für Auslandsinvestitionen verlieren könnte, während demografische Entwicklungen ein noch größeres Problem darstellen könnten als die Zollpolitik selbst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Investitionspläne von Stellantis in den USA nicht nur einen bedeutsamen Schritt für das Unternehmen darstellen, sondern auch weitreichende Implikationen für die gesamte Automobilindustrie haben könnten, sowohl in Nordamerika als auch in Europa.