Eine aktuelle Analyse der Wirtschaftslage in Deutschland zeigt eine verbesserte Situation, doch Ökonomen bewerten den Standort Deutschland lediglich mit der Note „befriedigend“. Eine Befragung des Münchner Ifo-Instituts ergab, dass im Durchschnitt die Bewertung bei 3,4 liegt, was knapp ausreichend entspricht. Nur 20 Prozent der befragten Ökonomen stuften den Standort als „gut“ ein, während nur zwei Prozent ihn als „sehr gut“ bewerteten. Insgesamt betrachteten 23 Prozent den Standort als „mangelhaft“ oder „ungenügend“.
Die Volkswirte, die vom Münchner Ifo-Institut befragt wurden, betrachten Deutschland im internationalen Vergleich als schlecht positioniert. Besonders kritisch wurden die Bürokratie und Regulierungen bewertet. Die Experten betonen, dass Reformen wie der Abbau von Bürokratie und verstärkte Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung erforderlich seien, während gleichzeitig angemessene Rentenreformen umgesetzt werden sollten.
Eine Untersuchung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young bestätigte die Einschätzung der mittelmäßigen Standortqualität Deutschlands. Im vergangenen Jahr sank das Interesse ausländischer Unternehmen an Investitionen in Deutschland. Hauptgründe dafür waren die Bürokratie, unzureichende Digitalisierung und hohe Unsicherheiten im Verwaltungs- und Wirtschaftsbereich.
Die Schwachstellen des Wirtschaftsstandorts Deutschland laut den Volkswirten umfassen hauptsächlich die Regulierung und Bürokratie, gefolgt von Kosten, Unsicherheiten bei Rohstoffen und Energie, sowie unzureichender Digitalisierung. Politische Institutionen und das Humankapital werden hingegen als Stärken des Standorts angesehen. Die Diskrepanz zwischen den Einschätzungen der Ökonomen und den öffentlichen Diskussionen zeigt die Vielschichtigkeit der Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
