Wirtschaftspolitik

Zukunft der Ozeane: UN-Konferenz in Nizza setzt neue Maßstäbe!

Die UN-Ozeankonferenz (UNOC) in Nizza, Frankreich, war ein bedeutendes Forum, das sich mit der Zukunft der Ozeane auseinandersetzte. Mehr als 50 Staatsoberhäupter und Delegierte aus über 120 Ländern nahmen an dieser wichtigen Veranstaltung teil. UN-Generalsekretär António Guterres eröffnete die Konferenz mit einem eindringlichen Appell, das Meer als gemeinsame Ressource zu betrachten und zu schützen. Er kritisierte die bisherige Vernachlässigung dieser lebenswichtigen Ökosysteme stark und mahnte zu einem umfassenden Handeln.

Umweltminister Carsten Schneider betonte den Fortschritt, den die Konferenz für den Meeresschutz darstellt. Deutschland legte mehrere Verpflichtungen fest, darunter die Fortführung laufender Programme zur Bergung und Vernichtung von Altmunition aus der Nord- und Ostsee. Zudem wurde die Gründung eines deutsch-französischen Expertenteams beschlossen, um den Meeresschutz weiter voranzutreiben.

Maßnahmen zum Meeresschutz

Deutschland plant, bis 2031 rund 100 Millionen Euro in den Erhalt und die Wiederherstellung von Salzwiesen, Seegraswiesen und Algenwäldern zu investieren. Ziel ist es, die CO2-Speicherfähigkeit und die Widerstandskraft der Meere zu stärken. Ein „Aktionsplan von Nizza“ wurde von der internationalen Staatengemeinschaft erarbeitet, der Selbstverpflichtungen der Länder enthält. Jedoch blieben konkrete Finanzzusagen für ärmere Inselstaaten aus.

Ein drängendes Thema war auch der Tiefseebergbau; 37 Staaten forderten eine vorsorgliche Pause bei diesen Aktivitäten, dem auch Deutschland zustimmte. In einer positiven Wendung kündigten mehrere Großbanken an, Projekte im Tiefseebergbau nicht mehr zu finanzieren. Der Tiefseebergbau birgt Risiken, da er die Artenvielfalt gefährden und klimaschädliches CO2 freisetzen könnte.

Herausforderungen und nächste Schritte

Die Hohe See erstreckt sich über 60-70% der Ozeane, jedoch gibt es in internationalen Gewässern kaum Regelungen. Das Hochseeschutzabkommen der UN soll große Schutzgebiete ausweisen, benötigt jedoch die Ratifizierung von mindestens 60 Staaten. Zu Beginn der Konferenz ratifizierten mehr als ein Dutzend Staaten das Abkommen, und Experten glauben, dass die benötigte Anzahl bis September 2025 erreicht werden könnte.

Des Weiteren forderten 95 Staaten eine Begrenzung der Herstellung von Primärkunststoffen sowie Berichtspflichten über deren Produktion sowie Ein- und Ausfuhr. Im August wird in Genf erneut über ein Abkommen gegen die Vermüllung der Ozeane beraten. Ziel ist die Schaffung eines internationalen Ozean-Forschungsprogramms namens „Mission Neptun“, das jährlich einen Zustandbericht der Weltmeere erstellen soll.

Umweltschützer äußerten Bedenken und wiesen darauf hin, dass die Erfolge der Konferenz letztendlich an der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen in den nationalen Politiken gemessen werden müssen. Die nächste UN-Ozeankonferenz ist bereits für das Jahr 2028 geplant, um den Dialog und die Fortschritte in Bezug auf den Schutz der Ozeane fortzusetzen.

Insgesamt zeigt die UN-Ozeankonferenz in Nizza, dass weltweit ein Wille zur Veränderung besteht, jedoch weitere Anstrengungen und ein langfristiges Engagement erforderlich sind, um die Ozeane zu schützen und zu bewahren.

Für weitere Informationen lesen Sie die Details auf derStandard und DW.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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