
Am 30. Juni 2025 fand in Aachen die IHK ZukunftsArena #morgenland360 statt, bei der rund 180 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenkamen. Die Veranstaltung beleuchtete die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump und deren weitreichende Auswirkungen auf Europa, Deutschland und das Rheinische Revier. Besonders im Fokus standen die zuletzt beschlossenen Zollentscheidungen der USA sowie die geopolitischen Handelskonflikte, die die transatlantischen Beziehungen belasten.
Gisela Kohl-Vogel, Präsidentin der IHK Aachen, betonte die Dringlichkeit offener Märkte, klarer Regeln und Planungssicherheit für die Unternehmen in der Region. Sie forderte Europa auf, seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und eine neue Handelsstrategie zu entwickeln. Dabei wies sie darauf hin, dass Zölle als ungeeignetes wirtschaftspolitisches Mittel betrachtet werden und dass die Innovationskraft in Schlüsselbereichen wie Künstliche Intelligenz, Halbleiterproduktion, Raumfahrt und Quantentechnologie im Vordergrund stehen müsse.
Die Rolle der IHK Aachen
Alexander Wilden, Vorsitzender des Außenwirtschaftsausschusses der IHK Aachen, warnte vor den möglichen Konsequenzen angedrohter Strafzölle für die exportstarke Region. Er plädierte für Diversifizierung und Dialog anstelle von Konfrontation, um langfristige Lösungen zu finden. Nadja Atwal, Medienexpertin und Unterstützerin von Trump, hob die Bedeutung des offenen Austauschs hervor und sah Potenziale für eine Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA.
Ein weiterer Redner, Alexander Peters von NEUMAN & ESSER, forderte mehr strategischen Mut und die Entwicklung neuer Handelsabkommen, insbesondere mit dem Mercosur-Raum. In diesem Kontext äußerte Gisela Kohl-Vogel besorgt, dass die Wirtschafts- und Außenhandelspolitik zunehmend emotional diskutiert wird. Sie kündigte an, dass die IHK Aachen ihren Mitgliedsunternehmen künftig Beratungs- und Informationsangebote zur US-Wirtschaftspolitik sowie Webinare zur Markterschließung bereitstellen werde.
Empfehlungen für eine neue Handelsstrategie
Die Veranstaltung kam nicht nur zu allgemeinen Einsichten, sondern konkretisierte auch vier zentrale Handlungsempfehlungen für eine neue europäische Handelsstrategie:
- Aktive Förderung des Freihandels durch moderne, multilaterale Abkommen.
- Geeintes, selbstbewusstes Auftreten der EU.
- Gezielte Diversifikation internationaler Märkte.
- Stärkung wirtschaftlicher Resilienz durch stabile Lieferketten und digitale Infrastrukturen.
Diese Empfehlungen unterstreichen die Notwendigkeit einer proaktiven und kooperativen Haltung in der globalisierten Wirtschaftswelt. Dies bedeutete auch eine intensive Auseinandersetzung mit den transatlantischen Beziehungen, die seit dem Zweiten Weltkrieg in den Bereichen Diplomatie, Verteidigung und Wirtschaft gepflegt werden. Solche Beziehungen basieren auf einem liberalen Demokratieverständnis, Rechtsstaatlichkeit und dem Prinzip der freien Marktwirtschaft, und sie umfassen sowohl bilaterale Beziehungen als auch multilaterale Rahmenbedingungen wie NATO und EU-USA.
Die IHK ZukunftsArena zeigte somit, dass nicht nur wirtschaftliche Interdependenz und kultureller Austausch zwischen den USA und Europa von zentraler Bedeutung sind, sondern auch die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit für die Stärkung der transatlantischen Partnerschaft. Die hohe Interaktionsdichte in politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aspekten bleibt ein Schlüssel zum Verständnis der regionalen Dynamiken.
Für weitere Details zur Veranstaltung und deren Implikationen kann man auf euregio-aktuell und Springer zugreifen.