Jenseits der offiziellen monatlichen Inflationsdaten hat das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) einen eigenen „IMK Inflationsmonitor“ entwickelt, um zu analysieren, wie stark verschiedene Bevölkerungsschichten von der Inflation betroffen sind. Dabei konzentriert sich die Untersuchung ausschließlich auf die Preissteigerung der verschiedenen Konsumausgaben, ohne den Kaufkraftverlust von Ersparnissen durch die Inflation zu berücksichtigen. Laut Silke Tober und Sebastian Dullien vom IMK ist in dieser „haushaltsspezifischen Inflation“ eine interessante Entwicklung zu beobachten. Während einkommensschwache Haushalte in den Jahren 2022 und 2023 im Durchschnitt eine deutlich höhere Teuerung verkraften mussten als Haushalte mit höheren Einkommen, lag ihre Inflationsrate im März 2024 unter dem Durchschnitt.
Diese Daten deuten darauf hin, dass die Inflation möglicherweise nun die wohlhabenderen Schichten stärker trifft als zuvor. Obwohl die genauen Gründe für diesen Trend noch analysiert werden müssen, gibt es Vermutungen darüber, warum einkommensschwache Haushalte eine relativ niedrigere Inflationsrate aufweisen. Dies könnte durch verschiedene Faktoren verursacht sein, wie beispielsweise gezielte staatliche Unterstützungsmaßnahmen oder eine Anpassung des Konsumverhaltens aufgrund gestiegener Preise.
Die Erkenntnisse aus dem „IMK Inflationsmonitor“ verdeutlichen, dass die Auswirkungen der Inflation ungleich verteilt sind und verschiedene Bevölkerungsgruppen in unterschiedlichem Maße betreffen. Diese Entwicklung könnte auch politische Diskussionen über Maßnahmen zur Entlastung von Haushalten mit niedrigerem Einkommen anregen, um sicherzustellen, dass die wirtschaftlichen Belastungen gerecht verteilt werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend in den kommenden Monaten weiterentwickeln wird und welche konkreten Auswirkungen er auf die Gesellschaft insgesamt haben wird.