Alarmstimmung für Deutschland: IWF prognostiziert Wachstumsflaute!
Der IWF warnt vor schwachem Wachstum in Deutschland und fordert Reformen. Investitionen in Infrastruktur sind notwendig.
Alarmstimmung für Deutschland: IWF prognostiziert Wachstumsflaute!
Die aktuelle Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Deutschland ist alarmierend: Im kommenden Jahr rechnet der IWF mit einem Wachstum von lediglich 0,9 Prozent für die deutsche Wirtschaft. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Deutschland unter den großen Industrieländern das Schlusslicht bilden könnte, wie Merkur berichtet.
Besonders besorgt zeigt sich die Hauptgeschäftsführerin der DIHK, Helena Melnikov, die die IWF-Prognose als einen „Weckruf“ bezeichnet. Die Schwäche der deutschen Industrie, insbesondere in der Autobranche, könnte gravierende Auswirkungen auf die Beschäftigung haben. Etwa vier Millionen Arbeitsplätze sind von den Exportbeschränkungen Chinas für Seltene Erden betroffen, die zusätzlich die deutsche Produktion belasten.
Risiken und Herausforderungen
Die deutschen Wirtschaftsakteure sehen sich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere wird die erratische Wirtschaftspolitik der USA sowie der Handelskonflikt mit China als Risiken identifiziert. Moritz Schularick, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, fordert dringend Investitionen in Infrastruktur und Technologie, um strukturelle Probleme anzugehen.
Die Präsidentin der DIHK fordert Mut zu Reformen. Wichtige „Hausaufgaben“ sind der Bürokratieabbau, die Entlastungen bei Energiekosten und Steuern sowie die Modernisierung des Sozialstaates. Das Wirtschaftswachstum wird auch durch Unsicherheiten in der Handelslage stark beeinträchtigt. Deutschland ist als Exportnation besonders von der US-Zollpolitik betroffen, was sich negativ auf den Außenhandel auswirkt.
Investitionen und Zukunftsperspektiven
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, plant Deutschland Rekordinvestitionen durch ein Sondervermögen von über 500 Milliarden Euro, das bis 2045 für Infrastruktur und Klimaneutralität eingesetzt werden soll. Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil wirbt in Washington um Investoren für dieses Sondervermögen. Die DIHK-Chefin hat die Bundesregierung aufgefordert, fortgesetzte Reformen einzuleiten, um weiteres Wachstum zu fördern.
Im internationalen Vergleich wird das Wirtschaftswachstum für Deutschland in den kommenden Jahren voraussichtlich gering bleiben. Während der IWF für 2024 sogar mit einem Wachstum von 1,0 Prozent rechnet, liegen die Prognosen für 2026 bei 1,3 Prozent, wobei die deutsche Bundesregierung optimistischer plant als der IWF, der ein Wachstum von 0,9 Prozent ansetzt (Zeit).
Globale Wachstumsprognosen
Die globalen Handelsströme verändern sich zunehmend und zeigen, dass sich China stärker nach Asien und Europa orientiert. Diese Veränderungen sind besonders wichtig für die europäische Wirtschaft, die stabil bleiben muss, um die Herausforderungen einer sich abkühlenden globalen Wirtschaft zu meistern. IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas äußert dennoch positive Erwartungen bezüglich höherer Investitionen, die das Wachstum in Europa ankurbeln könnten.
Die Entwicklungen der nächsten Monate werden entscheidend dafür sein, ob Deutschland in der Lage ist, die prognostizierten Schwierigkeiten zu überwinden und seinen Platz als führende Exportnation zu behaupten.