Wirtschaftspolitik

Abkehr von Russland: Deutsche Bundesregierung sucht neue Wirtschaftspartner in Zentralasien, Afrika und Lateinamerika

Die Bundesregierung unter Kanzler Scholz strebt an, bestehende Partnerschaften zu weniger wirtschaftsstarken Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien zu vertiefen und neue Partner zu finden. Dies ist eine Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine, der dazu geführt hat, dass Deutschland nun nicht mehr auf Russland als wichtigsten Energielieferanten angewiesen ist. Zusätzlich möchte Deutschland aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Russland seine wirtschaftliche Abhängigkeit von China verringern. In diesem Zusammenhang sind die Rohstoffvorkommen in den zentralasiatischen Staaten für Deutschland besonders interessant. Kasachstan, als wirtschaftsstärkstes Land der Region, versorgt bereits die Raffinerie in Schwedt mit Öl und gleicht die Kürzung der russischen Lieferungen aus. Darüber hinaus verfügt Kasachstan auch über Uran, Eisenerz, Zink, Kupfer und Gold, was es zu einem potenziellen Partner für die Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien macht.

Die Partnerschaft mit den zentralasiatischen Staaten, wie beim jüngsten Zentralasien-Gipfel in Berlin, war bisher ein Novum für ein EU-Mitgliedsland. Die Präsidenten der betroffenen Staaten sind jedoch in einer schwierigen Lage, da sie einerseits wirtschaftlich eng mit Russland verbunden sind, andererseits aber auch betonen, dass sie das Sanktionsregime der westlichen Staaten gegen Russland unterstützen. Exporte aus den zentralasiatischen Staaten nach Russland haben seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine teilweise deutlich zugenommen, was den Verdacht nährt, dass westliche Unternehmen versuchen, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland über diese Länder zu umgehen.

In der gemeinsamen Erklärung des Zentralasien-Gipfels wird Russland nicht erwähnt, jedoch werden darin Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen betont, wie die Souveränität und territoriale Unversehrtheit aller Staaten und das Verbot der Androhung oder Anwendung von Gewalt. Dies kann als Anspielung auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine verstanden werden.

Moskau reagierte negativ auf die Zentralasien-Offensive des Kanzlers. Das russische Außenministerium kritisierte, dass die Sanktionen des Westens gegen Russland bei dem Gespräch zwischen Scholz und dem kasachischen Präsidenten zur Sprache gekommen sind. Russland legt großen Wert auf eine uneingeschränkte wirtschaftliche Zusammenarbeit und gute Nachbarschaftsbeziehungen mit Kasachstan und erwartet, dass sich keine externen Akteure in diese partnerschaftliche Beziehung einmischen.

Die Intensivierung der Partnerschaft mit den zentralasiatischen Staaten und die Reduzierung der Abhängigkeit von Russland und China könnten Auswirkungen auf den deutschen Markt und die Finanzbranche haben. Neue Kooperationen und Handelsbeziehungen könnten sich positiv auf die deutsche Wirtschaft auswirken, indem sie den Zugang zu Rohstoffen und Absatzmärkten erleichtern. Gleichzeitig besteht jedoch das Risiko, dass westliche Sanktionen gegen Russland umgangen werden und Unternehmen aus anderen Ländern verstärkt Geschäfte mit Russland über zentralasiatische Staaten abwickeln.

Quelle: Gemäß einem Bericht von www.bietigheimerzeitung.de

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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