Wirtschaft

Finanzexperte analysiert: Konjunkturkrise in der Tiroler Bauwirtschaft – Insolvenzen steigen um 16 Prozent

Gemäß einem Bericht von tirol.orf.at offenbart ein Besuch auf einer Baustelle im Osten von Innsbruck die aktuellen Herausforderungen der Bauwirtschaft in Tirol. Der Geschäftsführer eines Zirler Unternehmens stellt fest, dass die Aufträge im Wohnbau und Hochbau im Vergleich zum Vorjahr um etwa 30 Prozent zurückgegangen sind. Allerdings gibt es eine erhöhte Nachfrage im Sanierungsbereich, besonders bei thermischen Sanierungen und der Installation von Photovoltaik-Anlagen.

Laut einer Analyse des Kreditversicherers Acredia ist die Bauwirtschaft österreichweit in einem Tief. Von Jänner bis September meldeten 667 Bauunternehmen Insolvenz an, was eine Steigerung von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. In Tirol waren es heuer bisher 31 Insolvenzen – ähnlich viele wie 2022. Die wesentlichen Gründe für die aktuelle Lage seien der Zinsanstieg, gestiegene Baukosten und die sogenannte „KIM-Verordnung“. Die Vergaberichtlinien für die Gewährung von Krediten für Wohnimmobilien führen zum massiven Rückgang des Wohnbaus.

Die Situation in der Bauwirtschaft könnte auch als eine Chance angesehen werden, vor allem für Sanierungen im Altbestand und die Ziele bei der Energiewende. Branchenvertreter fordern jedoch Maßnahmen in der Politik, insbesondere mehr Investitionen durch Land und Bund, um die Bauwirtschaft zu stützen. Insbesondere im Wohnbau seien deutlich mehr Investitionen gefordert, um Wohnraum zu schaffen, die Klimaziele zu erreichen und die Baubranche zu stärken. Die aktuell angespannte Phase bietet trotz der Herausforderungen auch Grund für Optimismus.

In Anbetracht dieser Entwicklungen könnte es zu einem weiteren Rückgang der Aufträge im Hochbau und Wohnungsbau kommen. Unternehmen, die sich auf Sanierungsbereiche und energetische Modernisierungen spezialisiert haben, könnten jedoch von einer erhöhten Nachfrage profitieren. Es besteht die Notwendigkeit für die Regierung, die Kreditregeln zu überdenken und zusätzliche Fördermaßnahmen zu ergreifen, um die Bauwirtschaft zu unterstützen und Insolvenzen zu verhindern.

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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