Gemäß einem Bericht von www.nzz.ch, hat sich die japanische Unternehmenskultur in den letzten Jahren stark gewandelt. War Japan früher als „value trap“ bekannt und galt als konservativ und veraltet, so schwärmen mittlerweile prominente Investoren wie Warren Buffett und Larry Fink von den Chancen, die Japan bietet. Auch Schweizer Vermögensverwalter und deutsche Investmentfonds sind von japanischen Anlagen begeistert. Der Nikkei 225, der japanische Leitindex, ist allein seit Anfang dieses Jahres um fast 11 Prozent gestiegen und hat im letzten Jahr fast 30 Prozent zugelegt. Doch die Euphorie birgt auch Risiken. Der Nikkei könnte ein neues Allzeithoch erreichen, was Erinnerungen an die berüchtigte „Bubble Economy“ von 1989 weckt. Trotzdem gibt es immer noch einige Ungereimtheiten am japanischen Aktienmarkt, da rund die Hälfte aller kotierten Unternehmen unter Buchwert gehandelt werden und strukturelle Herausforderungen wie Bevölkerungsschwund und Innovationsrückstand bestehen. Die Luft am japanischen Aktienmarkt wird dünner und Investoren sollten die Risiken berücksichtigen. Auch die Wechselkurse haben eine große Auswirkung auf die Exportfirmen des Landes und könnten Kursverluste auslösen.
Der Anstieg des Nikkei 225 könnte dazu führen, dass Investoren Risiken unterschätzen. Obwohl der Markt nicht mehr als günstig eingestuft wird, sind kritische Stimmen, die der Hausse in Tokio nicht trauen, skeptisch. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis erreicht laut der Datenbank Bloomberg beim Nikkei inzwischen stolze 30, während es für den SMI 14, für den DAX 13 und für den amerikanischen Leitindex S&P 500 22 beträgt.
Die Gefahr einer scharfen Korrektur des Marktes besteht, vor allem für die vielen Exportfirmen des Landes wie Toyota, Honda oder Sony, von den Wechselkursen ausgehen. Eine mögliche Erwertung des Yen könnte Kursverluste auf breiter Front auslösen. Vor allem Investoren mit einer längerfristigen Optik sollten die strukturellen Herausforderungen Japans nicht außer Acht lassen, wie den Bevölkerungsschwund und den Innovationsrückstand des Landes.
Tatsächlich ist die japanische Aktienkultur im Wandel, aber die Risiken dürfen nicht unterschätzt werden. Eine umfassende Analyse und eine kritische Sichtweise bleiben unerlässlich.
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