Finanzen

Keine Einzahlung mehr möglich? Das können Sie nun tun – Tipps vom Finanzexperten

Bankensterben: Erste Sparkasse akzeptiert kein Bargeld mehr

Gemäß einem Bericht von amp.focus.de,

Wenn Sparkassen, Raiffeisenbanken oder Privatbanken ihre Filialen schließen, hinterlassen sie oft leere Ladenräume und in einigen Fällen einen Bankautomaten. So kommen Kunden zumindest an Bargeld oder können es auf ihr Konto einzahlen. Weil die Wartungs- und Betriebskosten dieser Automaten hoch sind, ziehen einige Geldhäuser allerdings auch den Bankautomaten ab – und das kann oft zu Problemen führen.

Doch damit nicht genug. Eine Sparkassenfiliale in Niederdorfelden bei Frankfurt am Main (Hessen) nimmt sogar nun am Schalter kein Bargeld mehr an. Das sei möglich, erklärt die Sparkasse selbst. Wenn es sich um Filialen mit „geringerer Personalausstattung“ handele, gebe es in der Regel keine Kasse „für Ein- und Auszahlungen“. Das Personal kümmert sich dann nur um die Beratung zu Krediten, Konten und Geldanlagen.

Über 90 Prozent der Sparkassenkunden benötigen rund acht Minuten, um zur nächsten Filiale zu gelangen. Mit der Ausdünnung des Filialnetzes kann sich diese Zeit in Zukunft deutlich verlängern. Insbesondere Geschäftsleute, Vereine und Privatpersonen sind auf diese Einzahlungsmöglichkeit angewiesen. Fehlt diese Möglichkeit, müssen sie entweder große Umwege in Kauf nehmen, um ihr Bargeld loszuwerden, oder – im Falle von Geschäftsleuten – teure Geldtransportunternehmen mit der Abholung des Bargelds beauftragen.

Um herauszufinden, welche Dienstleistungen eine Sparkasse oder grundsätzlich ein Geldhaus anbietet und wo sich die nächste Filiale in der Nähe befindet, können Interessierte den entsprechenden Filialfinder oder die Kartenprogramme Google Maps, Apple Maps oder Waze nutzen. Wer häufig Bargeld einzahlt, sollte sich genau darüber informieren, welche Bank in seiner Nähe diesen Service kostenlos anbietet und entsprechend das Geldhaus wechseln.

Bargeld einzahlen können Kundinnen und Kunden kostenlos am Schalter oder dem Bankautomaten der Commerzbank, Postbank, Deutsche Bank, Norisbank, 1822direkt, Sparkasse und ING (Stand: 26. Oktober 2023). Eine Einzahlung auf Drittkonten, die nicht der Bank gehören, ist allerdings nicht möglich. Bei der Comdirect kostet jede Einzahlung auf ein Commerzbank- oder Comdirect-Konto 4,90 Euro, die ersten drei Einzahlungen pro Jahr sind gratis. Bei N26 kostet der Service 1,5 Prozent des eingezahlten Betrags.

An den meisten Hauptbahnhöfen, in der Nähe von Sehenswürdigkeiten oder Flughäfen finden sich außerdem Geldautomaten der Reisebank. An einigen dieser Automaten können Betroffene gegen eine Gebühr Bargeld einzahlen. Auch Rewe und dm bieten in ausgewählten Filialen die Einzahlung über das Online-Banking des Kreditinstituts oder über Funktionen wie „Cash im Shop“ (DKB) an. Allerdings sind solche digitalen Lösungen oft sehr umständlich.

Die Deutsche Bank hatte im Vorjahr angekündigt, bis 2023 knapp 200 Postbank-Filialen im gesamten Bundesgebiet zu schließen und die Commerzbank trennte sich noch bis Ende 2022 von knapp 220 Standorten.

Wenn Banken schließen, bedeutet das, dass manche Menschen ihren Zugang zu klassischen Geldleistungen verlieren. Es wird schwieriger, Überweisungen zu tätigen, Geld abzuheben oder einzuzahlen und Kredite zu erhalten. In bestimmten Fällen können Banken, die ihre Zweigstellen schließen, digitale Alternativen wie Online-Banking oder mobile Anwendungen einrichten. Dies erlaubt es Kunden, ihre Bankdienstleistungen über das Internet in Anspruch zu nehmen. Einfaches Beispiel: Wer einen Kredit braucht, nutzt dann die Beratung per Video-Call.

Für die ältere Generation stellt die Schließung von Filialen eine große Herausforderung dar. Denn die Geldinstitute ziehen oft nicht nur das Personal ab, sondern auch die Geldautomaten. Seniorinnen und Senioren müssen dann mitunter lange Busfahrten in Kauf nehmen und sind nicht fit genug für Online-Dienste. Viele Menschen auf dem Land besitzen weder ein Handy noch einen Computer. Oft geben Senioren ihre Bankkarte und die vierstellige PIN auf eigenes Risiko an Nachbarn, Verwandte oder Freunde weiter, die sie dann mit Bargeld versorgen. In der Regel warnen aber Banken, Volksbanken und Sparkassen vor genau diesem Vorgehen.

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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