Eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung warnt vor weltweiten wirtschaftlichen Einbußen aufgrund des Klimawandels. Die Forscher prognostizieren Einkommensverluste von einem Fünftel bis Mitte des Jahrhunderts, selbst wenn die Reduzierung klimaschädlicher Gase drastisch erfolgt. Ohne solche Maßnahmen könnten die wirtschaftlichen Schäden um ein Vielfaches höher sein als die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen, um die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen.
Die Schäden werden je nach Region unterschiedlich ausfallen, wobei die ärmsten Länder und diejenigen, die am wenigsten zur globalen Erwärmung beigetragen haben, am stärksten betroffen sein werden. Selbst in Nordamerika und Europa werden Einkommensverluste von elf Prozent erwartet, obwohl ein Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens weiter zu erwarten ist. Die bisherigen Klimaschutzpläne reichen jedoch nicht aus, um dieses Ziel zu erreichen.
Beschäftigte werden ebenfalls von den Auswirkungen betroffen sein, wobei Südasien und Afrika am stärksten betroffen sein werden. Die wirtschaftlichen Verluste resultieren aus verschiedenen Einflüssen des Klimawandels, darunter Auswirkungen auf die Landwirtschaft, Arbeitsproduktivität und Infrastruktur. Die hinzukommenden Schäden durch Naturkatastrophen könnten die Gesamthöhe der Verluste weiter erhöhen.
Die Forscher stellten fest, dass die erwarteten Schäden auf bereits ausgestoßene Treibhausgase zurückzuführen sind. Um diese abzumildern, sind Anpassungsmaßnahmen erforderlich, und eine drastische und sofortige Reduzierung von CO2-Emissionen ist unerlässlich. Andernfalls könnten die wirtschaftlichen Verluste bis zum Ende des Jahrhunderts weltweit bis zu 60 Prozent betragen.
Die aktuellen Erkenntnisse des Potsdamer Teams ähneln den Prognosen des Wirtschaftswissenschaftlers Nicholas Stern aus dem Jahr 2006. Stern warnte damals vor einem Rückgang der internationalen Wirtschaft um rund 20 Prozent aufgrund des Klimawandels.