Der Ölmarkt zeigt sich momentan unbeeindruckt von der angespannten Lage im Nahen Osten. Trotz drohender Eskalationen und Gewaltandrohungen halten sich die Rohölpreise gerade so über der 90-Dollar-Marke pro Barrel. Der Preis für Brent-Rohöl liegt aktuell bei 90,5 Dollar je Barrel, wobei die Dynamik des Preisanstiegs in den letzten Wochen nachgelassen hat. Überraschenderweise haben sich Teheran und andere Akteure in vergleichbaren Situationen oft zurückgehalten, um ihre terroristischen Aktivitäten vorwiegend im Hintergrund zu steuern.
In Bezug auf die Ölversorgung außerhalb der Konfliktregionen dämpfen aktuelle Trends eher die Preise. Hohe Inflationsraten und ein robuster Arbeitsmarkt in den USA verzögern derzeit die Zinswende, was sich negativ auf die Weltkonjunktur und somit auch auf die Ölnachfrage auswirkt. Zusätzlich belasten stark steigende Rohölvorräte in den USA sowie gestiegene Mengen in den Tanklagern für Diesel/Heizöl und Benzin den Markt. Die nationale Ölnachfrage in den USA fiel sogar unter die Vorjahreswerte, was auf eine momentan entspannte Ölversorgung hindeutet.
Für den deutschen Heizölmarkt zeigt die Preisentwicklung eine leichte Zunahme, nachdem in den letzten Tagen ein Rückgang verzeichnet wurde. Der landesweite Durchschnittspreis liegt aktuell zwischen 103-104 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung. Dieser Preisanstieg ist teilweise auf die Schwäche bei Gasoil zurückzuführen, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl. Die Raffinerien konnten im letzten Herbst hohe Margen durchsetzen, die nun korrigiert werden, da die Nachfrage hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Trotz der geopolitischen Spannungen in Nahost und den steigenden Lagerbeständen im Ölmarkt bleibt die Versorgungslage für Heizöl gut. Konsumenten wird empfohlen, ihren Verbrauch zu reduzieren und ihre Heizlösungen im Hinblick auf die globale Klimakrise zu überdenken. Zahlreiche Tipps und Empfehlungen dazu bieten die Verbraucherzentralen an. Die aktuellen Preise für Rohöl zeigen ein zartes Gleichgewicht zwischen den politischen Unruhen in Nahost und den Entwicklungen auf dem Ölmarkt selbst.