
Im Rahmen der CxO Priorities-Studie der Managementberatung Horváth haben über 1.000 Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder großer Unternehmen weltweit ihre Investitionspläne offenbart. In dieser Untersuchung, die von März bis Juni 2025 durchgeführt wurde, wurden auch rund 90 Unternehmen aus Österreich befragt. Die Resultate zeigen, dass die österreichische Industrie vor umfassenden Herausforderungen und Standortverlagerungen steht. Laut medianet planen die befragten Unternehmen, in den nächsten fünf Jahren nur 18% ihrer Investitionsausgaben am Standort Österreich zu tätigen.
Ein Großteil der zukünftigen Investitionen wird ins Ausland verlagert. Über ein Drittel der geplanten Ausgaben geht in asiatische Märkte, wobei 14% nach China und 11% nach Indien fließen. Auch 20% der Investitionen sind für Osteuropa vorgesehen. Der Druck im globalen Wettbewerb zwingt österreichische Unternehmen dazu, in Regionen mit niedrigeren Lohnkosten, weniger Bürokratie und attraktiven lokalen Förderungen zu investieren.
Strategische Gründe für Verlagerungen
In Nordamerika plant die heimische Industrie, bis 2025 etwa 15% ihrer Gesamtinvestitionen zu realisieren. Unternehmen, die in die USA expandieren, tun dies häufig aufgrund des Marktpotenzials, stabiler Lieferketten und geringerer bürokratischer Hürden. Es zeigt sich, dass die US-Zölle auf die Geschäftsentwicklung einen merklichen Einfluss ausüben, jedoch produzieren viele Firmen bereits lokal in den USA, um die dortigen Anforderungen zu erfüllen.
Die Unsicherheiten in den Wirtschaftsbeziehungen zu den USA motivieren zudem zahlreiche österreichische Firmen, verstärkt in andere europäische Länder zu investieren. Ein weiteres Drittel der Gesamtausgaben bleibt innerhalb Europas, jedoch außerhalb Österreichs. Während China und Indien als bedeutende Investitionsziele an Bedeutung gewinnen, hat sich auch die Priorität der Optimierung der Kostenstruktur verstärkt.
Weiterführende Herausforderungen und Prioritäten
In der Befragung der CxO Priorities-Studie wurde deutlich, dass die Optimierung der Kostenstruktur höchste Priorität hat. Cyber Security, Innovation, digitale Transformation und personalrelevante Themen folgen an zweiter Stelle. Während Nachhaltigkeit international an strategischer Bedeutung verloren hat und von Platz 6 auf Platz 11 gefallen ist, bleibt sie für österreichische Unternehmen wichtig und nimmt Platz 6 ein.
Die Studie umfasst Teilnehmer aus 15 Branchen und 34 Ländern, wobei 80% der befragten Unternehmen einen Jahresumsatz von über 100 Millionen Euro generieren. Es steht fest, dass die österreichische Industrie vor einem fundamentalen Wandel steht, der durch internationale Rahmenbedingungen und ökonomische Herausforderungen geprägt ist. Ergänzende Informationen zu den Ergebnissen der Studie finden sich auch auf loebellnordberg.com.