In den deutschen Supermärkten ist ein weit verbreitetes Phänomen zu beobachten: die Shrinkflation, auch bekannt als Schrumpflation, bei der der Produktinhalt reduziert wird, während sich Verpackungsgröße und Preis unverändert halten. Die Verbraucherzentrale Hamburg vergibt daher jährlich den Negativ-Preis „Mogelpackung des Jahres“ an die auffälligsten Fälle dieser Täuschungstaktik.
Im Jahr 2023 wurden die „Tuc Bake Rolls“ von Mondelez zur „Mogelpackung des Jahres“ gekürt, da sie innerhalb eines Jahres eine Preiserhöhung von 127 Prozent bei gleichzeitiger Reduzierung des Inhalts von 250 auf 150 Gramm verzeichneten. Die Verbraucher wählten das Produkt aufgrund dieser offensichtlichen Vorgehensweise als klares Beispiel für Shrinkflation.
Die Shrinkflation erstreckt sich über verschiedene Produktkategorien wie Duschgel, Eis, Getränke, Käse oder Waschmittel und betrifft sowohl Bio-Produkte als auch herkömmliche Artikel. Verbraucher werden aufgefordert, auf Gewichtsangaben zu achten und bei verdächtigen Veränderungen die Verbraucherzentrale zu informieren. Einige Supermärkte warnen bereits mit Hinweisschildern auf Shrinkflation hin.
Die Schrumpflation führt nicht nur zu finanziellen Nachteilen für Verbraucher, sondern auch zu einer erhöhten Umweltbelastung durch unnötigen Müll. Bundes-Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke plant daher, rechtliche Schritte gegen diese Täuschungsmasche einzuleiten, um Verbraucher und Umwelt besser zu schützen. Zusätzlich zur „Mogelpackung des Jahres“ der Verbraucherzentrale vergibt Foodwatch den „Goldenen Windbeutel“ für die dreistesten Werbelügen der Nahrungsmittelindustrie, um auf diese Problematik aufmerksam zu machen und politische Maßnahmen zu fordern.