Signa-Gruppe vor dem Kollaps: Finanzexperte gibt Entwarnung für Investoren

Gemäß einem Bericht von www.rnd.de,

Als ein Kredit fast nichts kostete, da fragte man sich gelegentlich: Wo mag es einschlagen, wenn eines Tages die Zinsen steigen sollten? René Benko und seine Signa-Gruppe waren ein plausibler Tipp, und so ist es gekommen. Eins der großen Immobilien­reiche auf dem Kontinent bröckelt und könnte binnen Tagen zusammen­brechen.

So dramatisch die Vorgänge rund um das Benko-Reich auch sind: Sein Kollaps würde zwar Wellen schlagen, aber keinen Tsunami auslösen. Das gilt für die nächste Existenz­krise der Kaufhauskette Galeria ebenso wie für Signas Kapital­geber. Manchen drohen herbe Verluste, aber nach Stand der Dinge lauert kein systemisches Risiko.

Einige werden an dieser Krise sehr viel Geld verdienen

Allerdings sind in der Welt viele kleine Benkos unterwegs, die mit billigem Geld das große Rad gedreht haben. Aufgesprungen sind Investoren jeder Couleur – bei Benko große Namen wie Roland Berger und Klaus-Michael Kühne. Sie nahmen gern Gewinne mit und wachten auf, als es zu spät war.

Jetzt rechnen alle ihr individuelles Risiko durch und wägen ab, ob eine Insolvenz für sie die bessere oder die schlechtere Lösung ist. Wegen des undurchschaubaren Konstrukts mit Hunderten von projekt­bezogenen Gesellschaften ist das Resultat kaum vorherzusagen.

Eine Prognose darf man allerdings wagen: Einige werden an dieser Krise sehr viel Geld verdienen. Denn die Signa-Projekte gehören oft zu den besseren in der Immobilien­welt. Ob doch noch ein Retter einsteigt, Notverkäufe nötig sind oder ein Insolvenz­verwalter Betongold verscherbelt: Wer gute Nerven hat, kommt günstig zum Zug. Längst kreisen Hedge­fonds und reiche Privat­investoren um die Beute und warten auf ihr Schnäppchen.

Es ist wichtig zu erkennen, dass der mögliche Zusammenbruch der Signa-Gruppe eine gewisse Unruhe in die Branche bringen wird, jedoch wird dies höchstwahrscheinlich keine Auswirkungen auf das gesamte Immobiliensystem haben. Dennoch dürften sich einzelne Investoren und Fonds die entstehende Situation zunutze machen, um von potenziellen Notverkäufen zu profitieren.