Wirtschaft

US-Inflation bleibt stabil: Trumps Zollpolitik unter Druck!

Die US-Inflation bleibt im Juli 2025 auf einem hohen Niveau. Die Verbraucherpreise steigen um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was keine Veränderung zum Vormonat darstellt. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 2,8 Prozent gerechnet. Laut den aktuellen Daten stiegen die Preise von Juni auf Juli um 0,2 Prozent. Eine wichtige Kennzahl ist die Kerninflation, die ohne die volatilen Preise von Energie und Lebensmitteln betrachtet wird – sie erhöhte sich von 2,9 Prozent auf 3,1 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen die anhaltenden Herausforderungen, mit denen die US-Wirtschaft konfrontiert ist.Süddeutsche Zeitung berichtet, dass sich die Dienstleistungsinflation im Jahresvergleich bei 3,6 Prozent stabil hält, ebenfalls unverändert im Vergleich zum Juni.

Ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung ist die Handelspolitik von Präsident Donald Trump. Im April kündigte Trump hohe Sonderzölle auf Importe an, von denen einige zwar vorerst ausgesetzt wurden, doch ein Basiszollsatz von 10 Prozent bleibt. Weitere Zölle reichen von 15 Prozent für Waren aus der EU bis hin zu rund 50 Prozent für indische Produkte. Diese Maßnahmen könnten das Preisansteigen weiter verstärken und die Kaufkraft der US-Konsumenten beeinträchtigen. Laut der Federal Reserve (Fed) wird die Notwendigkeit bestehen, die Auswirkungen dieser Handelspolitik auf die Inflation und den Arbeitsmarkt genauer zu analysieren.FTD ergänzt, dass die Fed seit Dezember 2024 den Zinssatz in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent hält.

Marktentwicklungen und Fed-Politik

Die Unsicherheit über die Auswirkungen der Zollerhöhungen wird durch die Warnungen von Fed-Chef Jerome Powell verdeutlicht. Er hat davor gewarnt, dass die wirtschaftlichen Belastungen durch diese Zölle zunehmen könnten. Trotz wiederholter Forderungen aus dem Weißen Haus bleibt die Fed von Zinssenkungen ab und versäumt es, auf die Druckmittel Trumps zu reagieren. Der Präsident hat angekündigt, Powell möglicherweise vorzeitig zu ersetzen, dessen Amtszeit offiziell im Mai 2026 endet.

Die neuesten Zahlen zeigen, dass im Juli 2023 lediglich 73.000 neue Jobs geschaffen wurden, was deutlich unter den Erwartungen von 110.000 liegt. Auch die Revision der Arbeitsmarktzahlen für Mai und Juni weist einen Rückgang um über 250.000 Stellen aus. Die Arbeitsmarktsituation bleibt somit angespannt, was zusätzlich Druck auf die geldpolitischen Entscheidungen ausübt. Trumps Personalpolitik im Bureau of Labor Statistics, etwa die Entlassung von Erika McEntarfer und die Ernennung von E.J. Antoni aus dem Trump-Lager, ist ein weiterer Indikator für die engere Verknüpfung von Politik und Wirtschaft.

Prognosen und Markterwartungen

In einer aktuellen Umfrage der New York Fed rechnen Verbraucher in den kommenden 12 Monaten mit einer Inflationsrate von 3,1 Prozent, im Vergleich zu 3 Prozent im Juni. Darüber hinaus signalisiert das FedWatch Tool eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 0,25 Prozent am 17. September sowie eine 62,5-prozentige Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Schritt am 29. Oktober. Diese Prognosen zeigen die wachsenden Erwartungen der Märkte an eine Anpassung der Geldpolitik, während sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin herausfordernd gestalten.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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