Der einst renommierte Batteriehersteller Varta befindet sich in einer tiefen Krise, die durch einen dramatischen Verlust von mehr als 30 Prozent des Aktienwerts gekennzeichnet ist, was den niedrigsten Stand seit dem Börsengang 2017 erreicht. Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. Insbesondere die sinkenden Verkaufszahlen von Lithium-Ionen-Knopfzellen, die in kabellosen Kopfhörern und Hörgeräten verwendet werden, sowie rückläufige Nachfrage nach Energiespeichern für Photovoltaik-Anlagen im Eigenheim belasten das Unternehmen schwer.
Sanierungspläne, die vor einem Jahr mit den Banken und dem Mehrheitsaktionär Michael Tojner vereinbart wurden, haben sich als unzureichend erwiesen. Varta hatte gehofft, bis Ende 2026 wieder profitabel zu sein, doch dieses Ziel scheint nun in weite Ferne gerückt zu sein. Die digitale Transformation des Unternehmens wurde durch einen schwerwiegenden Cyberangriff zusätzlich beeinträchtigt, der die Produktionskette unterbrach und das Unternehmen in ein Chaos stürzte. Es dauerte Wochen, bis die Produktion wieder aufgenommen werden konnte, während wichtige Unternehmensdaten gefährdet waren.
Die Herausforderungen für Varta werden durch große Lagerbestände, die die Preise drücken, sowie die starke Konkurrenz aus Asien verstärkt. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, wird betont, dass europäische Unternehmen in der Batteriebranche sich stärker zusammenschließen müssen. Darüber hinaus muss die europäische Branche mehr kooperieren, um gegenüber den asiatischen Marktbegleitern, insbesondere aus China, konkurrenzfähig zu bleiben. Technologisch sind europäische Unternehmen zwar auf Augenhöhe, drohen jedoch gegenüber den chinesischen Angeboten den Kürzeren zu ziehen.
