Am 1. April hat der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) die Ticketpreise erhöht. Wer noch aus der Zeit davor ein altes Papierticket besitzt, muss es bis Ende des Monats September nutzen – oder in einen neuen Fahrschein umtauschen. Denn die alten Tickets sind nach Angaben der Verbraucherzentralen Berlin und Brandenburg nur ein halbes Jahr nach der Einführung neuer Tarife gültig.
Sie kritisieren diese Frist als zu kurz. „Andere Verkehrsverbünde regeln die Übergänge für den Umtausch nach Preiserhöhungen durchaus mehrjährig“, teilten die Verbände mit. Auch in anderen Branchen gelten den Angaben zufolge verbraucherfreundlichere Lösungen. „So verlieren Gutscheine beispielsweise ihre Gültigkeit in der Regel nach drei Jahren – gerechnet ab Ende des Jahres, in dem der Gutschein ausgestellt wurde.“
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Die Verkürzung der Gültigkeitsdauer alter Papiertickets nach Preiserhöhungen kann erhebliche Auswirkungen auf den Markt und die Verbraucher haben. Zum einen kann dies zu einem verstärkten Andrang an den Verkaufsstellen und Ticketautomaten führen, da viele Nutzer gezwungen sind, ihre alten Tickets rechtzeitig umzutauschen. Dies kann zu längeren Wartezeiten, Unzufriedenheit bei den Fahrgästen und einem Anstieg des Kundenservicebedarfs führen.
Zum anderen könnte die verkürzte Gültigkeitsdauer die Kundenloyalität beeinträchtigen und zu einem Vertrauensverlust in das Tarifsystem des Verkehrsverbunds führen. Verbraucher, die sich benachteiligt fühlen, könnten nach alternativen Verkehrsmitteln suchen oder sogar weniger häufig öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
Es bleibt abzuwarten, ob der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg auf die Kritik reagiert und Änderungen an der Übergangsfrist für den Umtausch der alten Papiertickets vornimmt, um die Auswirkungen auf den Markt und die Verbraucher zu mildern.