Chinas Herrschaft über Seltene Erden: Westliche Abhängigkeit entblößt!
Ein Leserbrief vom 25.10.2025 kritisiert die westliche Wirtschaftspolitik und die Abhängigkeit von Chinas Rohstoffen, insbesondere Seltenen Erden.

Chinas Herrschaft über Seltene Erden: Westliche Abhängigkeit entblößt!
Die Abhängigkeit der westlichen Welt von Rohstoffen, die von China kontrolliert werden, nimmt besorgniserregende Züge an. In einem Leserbrief hat Manfred Bartel auf die dominierende Stellung Chinas im Bereich der Seltenen Erden, Magnesium, Graphit und anderer seltener Metalle hingewiesen. Diese Abhängigkeit ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern auch ein geopolitisches Risiko, das durch die eigene Kurzsichtigkeit der westlichen Industrienationen verstärkt wird. Bartel kritisiert, dass die Billigpreise chinesischer Produkte viele westliche Produzenten verdrängt haben, was zu einem Verlust an Souveränität führte.
Heute werden zwei Drittel aller Seltenen Erden in China produziert, was das Land zu einem entscheidenden Akteur auf dem globalen Markt macht. Insbesondere die Region Baotou in der Inneren Mongolei, die als „Hauptstadt der seltenen Erden“ gilt, ist hierfür von zentraler Bedeutung. In Baotou gibt es eine „seltene-Erden-Straße“ sowie ein Denkmal für Deng Xiaoping, der in den 1980er-Jahren mit seinen Wirtschaftsreformen den Grundstein für Chinas Dominanz in diesem Sektor legte. China kontrolliert über 70 % des globalen Abbaus und 90 % der Verarbeitung seltener Erden. Diese Kontrolle ist besorgniserregend für Länder wie Deutschland, das zwei Drittel seiner Seltenen Erden aus China importiert, während eigene Vorkommen durch hohe Umweltstandards und bürokratische Hürden stark eingeschränkt sind.
Gesellschaftliche und Umweltpolitische Auswirkungen
Seltene Erden sind zwar häufig in der Erdkruste vorhanden, doch der Abbau gestaltet sich als äußerst kompliziert, da sie meist mit anderen Metallen oder Mineralien verbunden sind. In China geschieht dies häufig unter Einsatz hochgiftiger Säuren, was zu erheblichen Umweltzerstörungen führt. Die Problematik wird dadurch verstärkt, dass China auch bei anderen Rohstoffen der wichtigste Lieferant der EU ist und viele Patente auf die Verarbeitungstechnologien hält. Die Auswirkungen dieser Abhängigkeit sind weitreichend, und die G7-Staaten haben sich kürzlich darauf verständigt, die Abhängigkeit von China zu verringern und eigene Lieferketten für strategisch wichtige Rohstoffe aufzubauen.
Der Aufbau neuer Lagerstätten und Verarbeitungskapazitäten außerhalb Chinas wird jedoch nicht von heute auf morgen realisierbar sein. Experten schätzen, dass der Bau einer Verarbeitungsanlage zwischen fünf und zehn Jahren in Anspruch nehmen kann, während der Betrieb von Bergbaustätten oftmals noch deutlich mehr Zeit benötigt.
Zukunftsperspektiven und Strategien
Die politische Reaktion im Westen auf die anhaltende Rohstoffabhängigkeit wird als unzureichend wahrgenommen. Bartel verleiht seiner Besorgnis Ausdruck, indem er die Fehler der westlichen Wirtschaftspolitik anprangert, die erlaubt hat, strategische Industrien an nicht-freie Märkte abzugeben. Während Donald Trump erste Verhandlungen mit Australien plant, um die Versorgung mit Seltenen Erden zu sichern, bleibt abzuwarten, ob diese Initiativen ausreichen können, um die gegenwärtigen Herausforderungen zu bewältigen.
Um das Risiko einer weiteren Abhängigkeit zu minimieren, wird eine umfassende und koordinierte Strategie notwendig sein, die sowohl innovative Ansätze zur Rohstoffsicherung als auch umweltfreundliche Abbaumethoden in den Blick nimmt. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und die politische Mobilisierung sind dabei entscheidend, um die westliche Industrie nachhaltig zu stärken.
Weitere Informationen zu diesem komplexen Thema finden sich in den Berichten von Schwäbischer Post, Tagesschau und Spiegel.