Die Unsicherheit über möglicherweise ausbleibende Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed belastete den deutschen Aktienmarkt. Der Dax fiel um 1,24 Prozent auf 18.175,04 Punkte. Laut Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank reißt die Serie an guten Arbeitsmarktdaten nicht ab, was einerseits positiv für die US-Wirtschaft ist, da sie sich selbst trägt, andererseits jedoch ein Problem für die Fed darstellt.
Die Aussagen des Präsidenten der regionalen US-Notenbank Minneapolis lösten an der Wall Street Zinssorgen aus, die auch den deutschen Aktienmarkt beeinflussten. Das nicht stimmberechtigte Fed-Mitglied Neel Kashkari deutete an, dass es möglicherweise keine Zinssenkungen geben könnte, falls Inflation und Wirtschaftswachstum stabil bleiben. Laut Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets machen angesichts der Situation eher die Kurse die Nachrichten, da die Fed ihre Zinspolitik kontinuierlich an die Inflationsentwicklung und die Stärke der Wirtschaft anpasst.
Auf Wochensicht verzeichnete der Leitindex Dax ein Minus von 1,72 Prozent, das erste Wochenminus nach acht aufeinanderfolgenden positiven Wochen. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 1,29 Prozent. Auch die europäischen Leitindizes wie der EuroStoxx 50, der französische Cac 40 und der britische FTSE 100 rutschten jeweils um rund ein Prozent ab. Der Euro fiel im Verhältnis zum Dollar, während die Umlaufrendite am Rentenmarkt leicht zurückging.