
Am 23. Mai 2025 fand im Wasserschloss Nordkirchen ein festlicher Empfang statt, bei dem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 150 Botschafterinnen und Botschafter willkommen hieß. Das Schloss, das im Herzen des malerischen Parks steht, beheimatet die Hochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen (HSF) und feiert in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Die HSF hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1950 zu einer wichtigen Bildungseinrichtung für die Finanzverwaltung im Land entwickelt und bereits über 43.000 Diplom-Finanzwirtinnen und -Finanzwirte ausgebildet. Der Schulbetrieb begann damals mit lediglich 115 Anwärtern.
Festakt und bedeutende Gäste prägten den Tag. Minister der Finanzen, Dr. Marcus Optendrenk, und Staatssekretär Dr. Dirk Günnewig nahmen ebenfalls am Festakt teil. Minister Optendrenk betonte die Bedeutung dieser Institution für die Ausbildung in der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalens und würdigte die Leistungen der Hochschule. Die HSF, die im Geschäftsbereich des Ministeriums der Finanzen des Landes angesiedelt ist, bietet eine fundierte Ausbildung für angehende Beamte der Laufbahngruppe 2.1, ehemals gehobener Dienst.
Rückblick auf 75 Jahre Ausbildung
Die Hochschule für Finanzen hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Ursprünglich als Landesfinanzschule gegründet, wurde sie 1976 zur Fachhochschule für Finanzen und 2020 in Hochschule für Finanzen umbenannt. Im Laufe der Jahre wuchs die Zahl der Studierenden erheblich: Von 115 Lehrgangsteilnehmern im Jahr 1950 stieg die Zahl in der Saison 1993/94 auf nahezu 1.500. Derzeit lernen und leben rund 1.100 Studierende an der HSF, unterstützt von über 160 Dozenten, darunter 19 Professoren.
Ein wichtiges Anliegen der HSF ist die Vorbereitung der Absolventen auf moderne Steuerverwaltungen. Hochschulleiterin Claudia Potthoff-Kowol hob hervor, dass Digitalisierung einen zentralen Bestandteil der Lehre darstellt. Die Nutzung von Tablets, interaktiven Lernplattformen und digitalen Tests hat den Papierverbrauch seit der Einführung der Tablets im Jahr 2017 um 85 Prozent gesenkt.
Moderne Bildungsangebote und internationale Kooperationen
Die HSF bietet ein dreijähriges Studium in der Steuerverwaltung an, das einen dualen Studiengang mit Praktika in Finanzämtern integriert. Die Studierenden absolvieren sowohl ein Grundstudium als auch ein Hauptstudium, gefolgt von Prüfungen, die schließlich mit dem Abschluss als Diplom-Finanzwirt (FH) enden. Die Studierenden lernen nicht nur das Deutsche Steuerrecht, sondern auch weitere Rechtsgebiete wie Bürgerliches Recht und Handelsrecht.
Ein innovativer Bildungscampus wurde 2017 in Herford eröffnet, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Zusätzlich wurde die Partnerschaft mit der Staatlichen Steueruniversität in Irpin, Ukraine, zur Unterstützung des Lehrbetriebs etabliert. Diese internationalen Kooperationen stärken die Ausbildung der zukünftigen Steuerprofis und fördern den Austausch von Wissen und Erfahrungen.
Vom 1. Oktober 2018 ist die Fortbildungsakademie der Finanzverwaltung (FortAFin) in Bad Honnef verankert. Die HSF in Nordkirchen bietet zusammen mit FortAFin zentrale Fortbildungsveranstaltungen an, die für die kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter in der Finanzverwaltung von entscheidender Bedeutung sind.
Mit dem Rückblick auf 75 Jahre reichen Geschichte, die zahlreichen ausgebildeten Fachkräfte und den Blick in die Zukunft wird deutlich: Die Hochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen bleibt eine Schlüsselinstitution für die Ausbildung qualifizierter Steuerexperten im Land.
Für weitere Informationen über die Hochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen und ihre Geschichte besuchen Sie bitte land.nrw und Wikipedia.