Gemäß einem Bericht von Berliner Zeitung hat das Statistische Bundesamt Destatis die Zahlen für das Gender Pay Gap 2022 veröffentlicht. Demnach haben Frauen in Deutschland im letzten Jahr im Durchschnitt 18 Prozent weniger pro Stunde verdient als Männer. Bereinigt beträgt das Gender Pay Gap 7 Prozent, was bedeutet, dass Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen und Tätigkeiten wie Männer im Schnitt 7 Prozent weniger verdienen. Das Problem liegt laut Destatis in fehlenden Daten zu Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft, Geburt oder Pflege von Angehörigen.
Um das Gender Pay Gap zu beseitigen, würde mehr Transparenz helfen. Unternehmen sollten als gutes Beispiel vorangehen und die Gehälter aller Mitarbeiter offenlegen. Dadurch könnten mögliche Unzufriedenheiten und Argwohn innerhalb des Teams verringert werden. In Kalifornien gibt es bereits ein Gehaltstransparenzgesetz, das größere Unternehmen dazu verpflichtet, Gehaltsspannen zu veröffentlichen. Auch Island, Schweden und Norwegen haben ähnliche Maßnahmen ergriffen.
In Deutschland existiert zwar das Entgelttransparenzgesetz, jedoch wird es von den Unternehmen kaum genutzt. Es ist notwendig, eine Arbeitsmarktkultur zu schaffen, in der Transparenz als selbstverständlich angesehen wird. Dabei sollte der Fokus auf Gerechtigkeit und nicht auf bestimmten Etiketten wie „feministisch“ liegen.
Die Auswirkungen dieser fehlenden Transparenz auf den Markt und die Finanzbranche können erheblich sein. Wenn Frauen systematisch weniger verdienen als Männer, führt dies zu Ungerechtigkeit und ungleichen Chancen. Es kann zu geringerem Konsum führen, da Frauen weniger finanziellen Spielraum haben, um in die Wirtschaft zu investieren. Dies kann wiederum die Wachstumsraten des Marktes beeinflussen.
Es ist wichtig, dass Unternehmen und die Regierung Maßnahmen ergreifen, um das Gender Pay Gap zu schließen und Transparenz zu fördern. Dies kann durch die Implementierung von Gehaltstransparenzgesetzen, die Durchführung regelmäßiger Gehaltsprüfungen und die Förderung von Diversität und Gleichstellung am Arbeitsplatz erreicht werden. Nur durch solche Maßnahmen kann eine gerechtere und gleichberechtigtere Finanzbranche geschaffen werden.
Quelle: Gemäß einem Bericht von Berliner Zeitung, „Kommentar: Meinung – Wirtschaft: Verdienst, Gehalt, Mann, Frau, Gender Pay Gap: Feministische Wirtschaftspolitik ist was für Angsthasen“, abgerufen von https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/kommentar-meinung-wirtschaft-verdienst-gehalt-mann-frau-gender-pay-gap-feministische-wirtschaftspolitik-ist-was-fuer-angsthasen-li.312272
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