Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat ergeben, dass in Deutschland jede siebte Gemeinde in diesem Jahr den Hebesatz für die Grundsteuer erhöht hat. Besonders betroffen sind die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Sachsen, wo die Sätze im Durchschnitt am höchsten liegen. Im Bundesdurchschnitt blieben die Gewerbesteuer-Hebesätze unverändert, während der Hebesatz für die Grundsteuer B von durchschnittlich 549 Prozent im Vorjahr auf 554 Prozent gestiegen ist. Diese Erhöhung betrifft vor allem kleinere Kommunen, die durch Mehreinnahmen ihre Deckungslücken schließen müssen. Die Grundsteuer ist eine wichtige Einnahmequelle für Städte und Gemeinden und wird teilweise zur Sanierung der Haushalte genutzt.
Gemäß einer Umfrage der DIHK wurden auch Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen untersucht. In Sachsen-Anhalt bleiben die Hebesätze für Gewerbe- und Grundsteuer nahezu unverändert, mit Ausnahme der Stadt Burg, wo der Hebesatz für die Gewerbesteuer von 380 Prozent auf 389 Prozent gestiegen ist und der Hebesatz für die Grundsteuer B von 380 auf 424 Prozent erhöht wurde. In Sachsen hingegen hat die Gemeinde Reichenbach im Vogtland die Hebesätze sowohl für die Gewerbesteuer als auch für die Grundsteuer erhöht. Der Freistaat erhebt bereits bundesweit hohe Steuern. In Thüringen haben 36 Gemeinden im ersten Halbjahr 2023 den Hebesatz für eine oder mehrere Realsteuerarten erhöht. Insbesondere die Gewerbesteuer wurde in 26 Gemeinden angehoben, was für die Gewerbetreibenden höhere Steuern auf den Ertrag bedeutet und den Gemeinden höhere Einnahmen verschafft.
Diese Erhöhung der Hebesätze für die Grundsteuer und Gewerbesteuer kann Auswirkungen sowohl auf den Immobilienmarkt als auch auf die Finanzbranche haben. Hohe Hebesätze können die Immobilienbesitzer finanziell belasten und bei steigenden Kosten möglicherweise zu sinkender Nachfrage auf dem Immobilienmarkt führen. Zudem können höhere Steuerbelastungen für Unternehmen zu erhöhten Kosten und somit zu einer geringeren Investitionsbereitschaft führen. Dies könnte sich negativ auf die Wirtschaft und die finanzielle Situation der betroffenen Gemeinden auswirken.
Quelle: Gemäß einem Bericht von www.mdr.de
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