Wirtschaft

EZB lässt Zinsen nach zehn Erhöhungen vorerst unverändert – Experten befürchten Konjunkturschwäche

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) in den letzten zehn aufeinanderfolgenden Sitzungen die Zinsen erhöht hat, beschloss der EZB-Rat nun, den Leitzins im Euroraum vorerst unverändert bei 4,5 Prozent zu lassen. Viele Volkswirte hatten diese Entscheidung erwartet, da die Inflation im Euroraum zuletzt gesunken war. Gleichzeitig wachsen jedoch die Sorgen um die Konjunktur, was die EZB zu der Entscheidung veranlasst haben könnte. Der Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, bleibt bei 4,0 Prozent, dem höchsten Niveau seit Bestehen der Währungsunion 1999.

Die EZB hat sich in den letzten Jahren bemüht, die Inflation einzudämmen und stabile Preise bei einer Inflationsrate von 2,0 Prozent anzustreben. Nachdem die Inflation infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zeitweise zweistellig war, hat die EZB mit einer Serie von Zinsanhebungen versucht, die Entwicklung einzudämmen. Höhere Zinsen verteuern Kredite und wirken somit einer hohen Inflation entgegen. Allerdings belasten teurere Kredite auch die Wirtschaft, da kreditfinanzierte Investitionen teurer werden.

Die Konjunkturaussichten für den Euroraum haben sich ebenfalls eingetrübt. Die EZB rechnet nun nur noch mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,7 Prozent in diesem Jahr, während im Juli noch ein Plus von 0,9 Prozent vorhergesagt worden war. Besonders Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas, wird laut Bundesregierung und vielen Ökonomen in diesem Jahr sogar leicht schrumpfen.

Die Nahost-Krise ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor, der sich auf die Energiepreise auswirken könnte und damit auch Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Finanzbranche haben könnte. Es wird mit Spannung erwartet, wie sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Konjunktur und zum weiteren Zinspfad äußern wird. Es stellt sich die Frage, ob sie die Möglichkeit weiterer Zinserhöhungen offen lässt oder eher einen neutralen Ausblick gibt und dabei die Datenabhängigkeit betont.

Die Entscheidung der EZB, die Zinsen vorerst nicht weiter anzuheben, hat Auswirkungen auf den Markt und die Finanzbranche. Niedrigere Zinsen können die Kreditnachfrage erhöhen, was sich positiv auf den Konsum und die Investitionen auswirken kann. Gleichzeitig können jedoch niedrigere Zinsen auch zu einer höheren Inflation führen. Die Entwicklung der Konjunktur und der Inflation werden daher weiterhin genau beobachtet werden müssen, um mögliche weitere Entscheidungen der EZB abzuschätzen.

Quelle: Gemäß einem Bericht von www.tagesschau.de

Den Quell-Artikel bei www.tagesschau.de lesen

Zum Artikel

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert