Die Kryptowährung Bitcoin ist wieder im Höhenflug. Doch das Schürfen neuer Coins wird immer rechenaufwendiger. Die CO2-Bilanz ist erschreckend.
Wo vor Jahrhunderten noch Bergleute mit der Spitzhacke das Gestein bearbeitet haben, in der Hoffnung, wertvolle Edelmetalle zutage zu fördern, wird heute schweres Gerät eingesetzt. Bei den digitalen Bergleuten der Gegenwart, auch Miner genannt, ist das nicht anders: Konnten sie vor wenigen Jahren noch mit einfachen Computern das virtuelle Bitcoin-Gold schürfen, brauchen sie dafür heute ganze Serverfarmen. Und die sind energiehungrig – und vor allem klimaschädlich.
Höherer Stromverbrauch als Niederlande und Finnland
110 Terawattstunden (TWh) – so viel Strom könnten die Hightech-Rechner der Bitcoin-Miner weltweit pro Jahr verschlingen, schätzte das Centre of Alternative Finance der britischen Universität Cambridge vor zwei Jahren anhand tagesaktueller Daten zur Rechenleistung.
Das ist mehr Strom, als die gesamte Niederlande im Jahr verbraucht. Bis Mai 2023 lag der geschätzte Stromverbrauch für das Mining von Bitcoins schon bei rund 95 TWh. Der Jahreshöchstwert wurde 2022 mit 204,5 TWh erreicht und überstieg damit den Energiebedarf Finnlands.
Ein Grund dafür liegt in dem zwischenzeitlichen Höhenrausch des Bitcoin-Kurses. Im Jahr 2022 erreichte die digitale Währung ein Allzeithoch von über 69.000 Dollar, mittlerweile ist der Wert zwar wieder gefallen. Aber in der Miner-Szene löste das einen neuen Goldrausch aus.
Für die Akteure lohnt es sich, in Hardware zu investieren, um selbst vom Bitcoin-Höhenflug zu profitieren. Denn Miner erzielen immer dann Einnahmen, wenn es ihnen gelingt, als Erster ein bestimmtes kryptografisches Rätsel zu lösen.
Bitcoin Halving
Und weil dieses Rätsel umso komplexer wird, je mehr Miner an der Lösung beteiligt sind, wird dafür immense Rechenpower benötigt. Der Aufwand lohnt sich: Als Belohnung erhalten die Miner 6,25 Bitcoin, je nach Kurs sind das umgerechnet zwischen 150.000 und 200.000 Dollar.
Die Belohnung halbiert sich jedoch beim Bitcoin alle vier Jahre. Dieser Prozess wird Bitcoin Halving genannt. Das nächste Bitcoin Halving wird am 17. April 2024 erwartet. Dann halbiert sich die Block Reward für Bitcoin-Miner auf 3,125 Bitcoin.
Wie Daten von Analysten andeuten, investieren besonders professionelle Miner ihre Bitcoin-Erlöse direkt in neue, noch leistungsstärkere Computer. Private Miner haben es auf diesem umkämpften Markt nicht zuletzt wegen der hohen Energiekosten schwer.
Illegale Bitcoin-Farmen zapfen Strom im großen Stil an
Neben professionellen Mining-Firmen lockt der Bitcoin-Rausch auch immer mehr Akteure aus dem Untergrund an. Welches Ausmaß illegales Mining annehmen kann, zeigt ein Fall aus Bulgarien: Dort wurden im Jahr 2020 zwei Männer enttarnt, die über mehrere Monate Stromleitungen angezapft und so Energie im Wert von 1,26 Millionen Euro für ihre Mining-Farm erbeutet hatten.
Mit dem Strom hätte man die nahegelegene 120.000-Einwohner-Stadt Kyustendil einen Monat mit Strom versorgen können, so die Behörden. Der Coup ging als der größte Stromdiebstahl des Landes in die Geschichte ein – und ist kein Einzelfall.
Auch der Iran meldete vermehrt Stromausfälle in Teheran und anderen Metropolen. Stromausfälle sind zwar wegen der maroden Stromnetze nicht ungewöhnlich, doch machte die Regierung dieses Mal vor allem illegale Bitcoin-Miner dafür verantwortlich.
Das Land am Persischen Golf ist unter Minern besonders wegen der niedrigen Strompreise beliebt. Rund 1.600 Bitcoin-Rechenzentren mussten im Zuge der Stromausfälle mittlerweile schließen.
USA – das Land der Miner
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p class=“css-wzramg“>Wo wird auf der Welt am meisten digitales Gold geschürft? Nach dem De-facto-Aus für das Bitcoin-Mining in China wanderten viele Schürfer ins Nachbarland Kasachstan ab, das nun auf einen Marktanteil
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