Gemäß einem Bericht von www.faz.net,
Was ist nur mit Nestlé los? Diese Frage stellen sich aktuell viele Aktionäre des größten Nahrungsmittelkonzerns der Welt, wenn sie auf den Kurs ihrer Anteilsscheine schauen. Dieser ist seit Jahresbeginn um 7 Prozent gefallen und hat jüngst zudem die psychologisch wichtige Marke von 100 Franken unterschritten. Dabei eilt dem Schweizer Riesen doch der Ruf voraus, gerade in unsicheren Zeiten eine sichere Bank zu sein. Gegessen wird schließlich immer.
Laut Angaben des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk senkt der in den Abnehmspritzen verwandte Wirkstoff Semaglutid das Körpergewicht, indem der Appetit insgesamt verringert und die Vorliebe für stark fetthaltige Nahrungsmittel reduziert wird. Diese Entwicklung hat Anleger dazu veranlasst, von den entsprechenden Lebensmittelaktien abzusehen. Jean-Philippe Bertschy, Analyst der Bank Vontobel, betont jedoch, dass die Kursrückschläge überzogen seien und höchstens 1 bis 2 Prozent der Umsätze in der Lebensmittelindustrie schmälern dürften.
Nestlé leidet nicht nur unter dem Hype um Abnehmspritzen, sondern auch unter hausgemachten Lieferschwierigkeiten in der zukunftsträchtigen Gesundheitssparte. Darüber hinaus hinkt die Aktie aktuell hinter der Rendite risikoarmer Staatsanleihen her, was an Nestlés Ruf als Anleiheersatz rüttelt. Trotzdem sieht Analyst Bertschy beträchtliches Aufwärtspotential für die Aktien von Nestlé und hat ein Kursziel von 130 Franken festgelegt.
Die fallenden Kurse der Nestlé-Aktie bremsen auch die Entwicklung im Swiss Market Index (SMI). In diesem 20 Titel umfassenden Leitindex hat der Nahrungsmittelkonzern dank seines hohen Börsenwerts ein hohes Gewicht. Zusammen mit Roche, dessen Genussscheine aufgrund von Produktwegfällen und dem Einfluss des starken Franken ebenfalls gefallen sind, hat Nestlé dazu beigetragen, dass der SMI seit Jahresbeginn um fast 2 Prozent gefallen ist.
Der größte Gewinner im Schweizer Aktienmarkt ist in diesem Jahr die UBS. Der Kursanstieg von fast 29 Prozent zeigt, dass die Anleger in der Übernahme der Credit Suisse deutlich mehr Chancen als Risiken sehen.
Die Zahlen und Entwicklungen lassen darauf schließen, dass die Schweizer Finanzbranche von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, von der Beliebtheit von Abnehmspritzen bis hin zu Wechselkursen und Fusionen. Die Unsicherheit in der Finanzbranche könnte sich in den nächsten Quartalen fortsetzen, da Unternehmen versuchen, sich an die neuen Bedingungen anzupassen.
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