In Kürze
- Südkorea verbietet Leerverkäufe, um illegale Nutzung zu unterbinden.
- Kleinanleger freuen sich über das Verbot.
- Aktienmärkte legen eine Mega-Rallye hin.
Aktienmärkte in Südkorea verzeichnen einen deutlichen Anstieg nach der Einführung eines vollständigen Verbots von Leerverkäufen. Aufgrund der illegalen Nutzung dieser Handelstaktik durch Hedgefonds und andere institutionelle Anleger wurde das Verbot von den Regulierungsbehörden als notwendig erachtet, um den heimischen Markt zu schützen.
Das Verbot von Leerverkäufen könnte dazu beitragen, das Vertrauen der Kleinanleger zu stärken, die sich vor den anstehenden Wahlen im April über die Auswirkungen von Leerverkäufen beschwert hatten. Allerdings dürfte dieser Schritt auch dazu führen, dass sich ausländische Fonds zurückziehen, was die Bemühungen Südkoreas um den Status einer Industrienation in den Indizes von MSCI erschweren könnte.
Der Leitindex Kospi hat nach der Ankündigung des Verbots einen Anstieg von 5,7 Prozent verzeichnet, während der Small-Cap-Index Kosdaq um 7,3 Prozent gestiegen ist. Die Entscheidung, neue Leerverkaufspositionen bis Ende Juni 2024 zu verbieten, könnte dazu führen, dass Fonds ihre Short-Positionen auflösen, wie der starke Zustrom internationaler Anleger zeigt.
Marktbeobachter warnen jedoch davor, dass die politisch motivierte Kehrtwende in Bezug auf Leerverkäufe auf die anstehenden Wahlen abzielen könnte. Die öffentliche Wahrnehmung von Leerverkäufen in Südkorea ist nach wie vor negativ, weshalb die Regierung diesen Schritt vermutlich begrüßt.
Die Einführung des Leerverkaufsverbots erfolgte nur wenige Tage nach der Ankündigung einer umfassenden Untersuchung der Leerverkäufe globaler Investmentbanken durch die Finanzaufsichtsbehörde FSS. Diese Maßnahmen deuten darauf hin, dass Südkorea entschlossen ist, die illegale Verwendung von Leerverkäufen zu bekämpfen und den heimischen Markt zu schützen.
Den Quell-Artikel bei www.wallstreet-online.de lesen