Gemäß einem Bericht von www.esslinger-zeitung.de,
Das Gutachten des wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums plädiert dafür, dass Deutschland seine Abhängigkeit von anderen Ländern bei kritischen Gütern verringert. Besonders die internationale Lieferkette und der hohe Offenheitsgrad der deutschen Volkswirtschaft zeigen die starke Betroffenheit von Unsicherheiten. Die Fachleute betonen, dass, obwohl die Handelsstatistik keine großen Abhängigkeiten von einzelnen Importländern zeigt, bei wichtigen Rohstoffen das Bild anders aussieht. So stammen Uranerz und wichtige Substanzen für die Pharmaindustrie aus sehr begrenzten Lieferländern. Eine Entkoppelung von Elektronikprodukten und IT-Dienstleistungen aus wichtigen Herkunftsländern würde zu realen Wertschöpfungsverlusten in Milliardenhöhe führen.
Die Wissenschaftler warnen jedoch vor politischem Aktionismus und betonen, dass besonders kurzfristige Maßnahmen oft kontraproduktiv sein können. In diesem Zusammenhang empfehlen sie stärkere Abkommen auf EU-Ebene, die sich auf die Beschaffung wichtiger Güter konzentrieren. Zudem könnte die EU weniger Marktoffenheit anstreben und stattdessen die Absicherung von Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen verbessern. Darüber hinaus könnten Abnahmeverpflichtungen der öffentlichen Hand, die Einrichtung eines europäischen Büros für Versorgungssicherheit und die Koordination gemeinsamer strategischer Reserven wichtiger Rohstoffe sinnvoll sein.
Die möglichen Auswirkungen auf den Markt und die Finanzbranche könnten durch diese Maßnahmen erheblich sein. Sollten sich die Vorschläge des Gutachtens durchsetzen, könnte dies zu einer stärkeren EU-Zusammenarbeit und einem verstärkten Fokus auf die Sicherung der Versorgung mit wichtigen Gütern führen. Dies kann sowohl die Handelspolitik als auch die Investitionsbedingungen in Europa verändern und zu Anpassungen in der Beschaffungsstrategie von Unternehmen führen. Unternehmen, die von komplexen internationalen Lieferketten und Abhängigkeiten von ausländischen Rohstoffen betroffen sind, könnten gezwungen sein, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und auf verstärkte regionale und europäische Lieferquellen umzustellen. Dies könnte auch langfristig zu einer positiven Entwicklung der Resilienz und Widerstandsfähigkeit der europäischen Wirtschaft gegenüber globalen Lieferengpässen beitragen.
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