Gemäß einem Bericht von www.fr.de, warnt die Deutsche Bundesbank in ihrem Finanzstabilitätsbericht vor den Schwächen des deutschen Finanzsystems. Insbesondere die Immobilienbranche bereitet ihr große Sorgen. Der Bericht stellt fest, dass das deutsche Finanzsystem trotz der schnellen Zinserhöhungen robust geblieben ist, allerdings sieht die Bundesbank hohe Verwundbarkeiten und glaubt, dass die Zinswende noch nicht vollständig in den Bilanzen der Banken und Versicherer angekommen ist.
Laut der Bundesbank sind die Immobilienpreise in den Städten um 15 bis 30 Prozent überbewertet. Durch die geldpolitische Wende der Europäischen Zentralbank (EZB), bei der die Zinsen schrittweise und unerwartet stark angehoben wurden, wurden die Kurse von Wertpapieren, die viele Kreditinstitute und Versicherer in ihren Büchern haben, belastet. Besonders Sparkassen und Genossenschaftsbanken wurden durch hohe Wertpapierberichtigungen beeinträchtigt, welche die zuvor angehäuften stillen Reserven auffraßen.
Die damit entstandenen stillen Lasten könnten in Stressphasen zu Problemen führen, da Geldinstitute und Lebensversicherer zögern könnten, ihre Wertpapiere mit Verlust zu verkaufen, um im Notfall Platz auf ihrer Bilanz zu schaffen. Die Bundesbank warnt daher davor, dass gerade Versicherer als stabilisierender Faktor ausfallen könnten.
Die Bundesbank äußerte auch Besorgnis über den Immobilienmarkt, insbesondere im Gewerbeimmobilienbereich. Durch den starken Rückgang der Immobilienpreise sind auch die bei den Banken hinterlegten Sicherheiten betroffen. Die mauen Konjunkturaussichten in vielen Branchen lassen die Bundesbank befürchten, dass das Risiko von Unternehmenspleiten steigt.
Zusätzlich rief die Bundesbank die Banken dazu auf, ihre Gewinne zu nutzen, um ihre Kapitalbasis weiter zu stärken, und forderte die Aufsichtsbehörden auf, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Basierend auf diesen Informationen ist zu erwarten, dass die Finanzbranche in den kommenden Jahren mit weiteren Herausforderungen konfrontiert sein wird. Die Banken und Versicherer müssen sich auf eine Phase der Anpassung und der Stärkung ihrer Bilanzen einstellen. Die gestiegenen Zinsen und die überbewerteten Immobilienpreise könnten zu Belastungen führen, die das Finanzsystem vor neue Herausforderungen stellen. Es ist daher entscheidend, dass die Finanzinstitute die Warnungen der Bundesbank ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen zur Stärkung ihrer Resilienz ergreifen.
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