Gemäß einem Bericht von www.nw.de,
Derzeit erleben viele Verbraucherinnen und Verbraucher eine Erhöhung der Preise an der Supermarktkasse. Doch es gibt noch eine andere Form der Preiserhöhung, die so genannte „Shrinkflation“. Dabei reduzieren Hersteller einfach den Inhalt ihrer Produkte, ohne den Preis anzupassen. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat für das Jahr 2023 so viele Mogelpackungen wie nie zuvor aufgedeckt. Bis zum Ende des Jahres wurden 104 Produkte auf die Mogelpackungsliste gesetzt, im Vergleich zu 76 im Jahr 2022 und nur 47 im Jahr 2021.
Die Auswirkungen solcher „versteckter Preiserhöhungen“ sind für Verbraucherinnen und Verbraucher oft schwer zu erkennen. Denn Unternehmen wie Andechser, Ferrero, Milka und sogar das Bielefelder Unternehmen Oetker haben sich solcher Praktiken bedient, indem sie den Inhalt ihrer Produkte reduzierten, jedoch den Preis stabil hielten.
Die Verbraucherzentrale Hamburg ruft Verbraucherinnen und Verbraucher dazu auf, an der Abstimmung zur „Mogelpackung 2023“ teilzunehmen. Dabei können sie aus einer Liste von fünf Kandidaten das Produkt mit der dreistesten versteckten Preiserhöhung wählen. Die nominierten Produkte, darunter Yoghurt-Gums von Katjes und Tuc Bake Rolls von Mondelez, zeigen Preiserhöhungen von bis zu 127 Prozent aufgrund reduzierter Inhaltsmengen.
Als Reaktion auf diese Entwicklungen hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) ein Eckpunktepapier veröffentlicht, in dem gefordert wird, dass bei verringertem Inhalt auch die Verpackung eines Produkts schrumpfen soll. Dieser Vorschlag wird von Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg begrüßt, geht ihm aber nicht weit genug. Er möchte, dass Produkte mit wenig Inhalt nicht mehr im Regal stehen dürfen und dass alle Verpackungen bis zum Rand gefüllt werden müssen, um weniger Trickserei und mehr Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Hersteller wie die Storck-Gruppe reagieren auf Vorwürfe der Mogelpackung, indem sie betonen, dass Änderungen an den Produkten auf Verbraucherfeedback basieren und nicht als versteckte Preiserhöhungen gedacht sind. Allerdings fordert die Verbraucherzentrale eine bessere Kennzeichnung und Transparenz in Bezug auf reduzierte Füllmengen bei Produkten. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten Preise pro Kilogramm vergleichen, sich Mengenangaben und Rezepturen merken und Innovationen genauer prüfen, um sich vor versteckten Preiserhöhungen zu schützen.
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