Gemäß einem Bericht von www.capital.de, investieren Großanleger ihr Geld gerne auch abseits des Börsenparketts. Über sogenannte European Long-Term Investment Funds (ELTIFs) steht diese Welt auch Kleinsparern offen, allerdings zu einem höheren Risiko. ELTIFs ermöglichen es, auch mit geringen Anlagesummen in nicht börsennotierte Unternehmen zu investieren, die oft attraktive Renditen versprechen.
Die Reform, die zum 10. Januar 2024 in Kraft tritt, soll die Nachfrage nach ELTIFs anregen und das Produktangebot erweitern. Durch die Reform entfallen die vorgeschriebene Mindestinvestition von 10.000 Euro für Anleger und die Begrenzung von höchstens zehn Prozent des Nettovermögens in ELTIFs. Die Anbieter dürfen in Zukunft bis zu 45 Prozent ihrer Assets in liquide Anlagen investieren. Dies führt dazu, dass für ELTIFs im Verkauf bald ähnliche Regeln gelten wie für gewöhnliche Publikumsfonds.
Die Anzahl zugelassener ELTIFs stieg von 54 im Jahr 2021 auf rund 100 Angebote auf dem Markt. Laut einer Studie von Scope könnte das Volumen des europäischen Marktes für ELTIFs bis zum Jahr 2028 auf bis zu 35 Mrd. Euro jährlich ansteigen. Die Reform könnte auch Immobilieninvestments beflügeln, da die Bandbreite der möglichen Sachinvestments steigt und ELTIFs mehr Fremdkapital aufnehmen dürfen.
Allerdings gehen ELTIF-Investments auch mit erhöhten Risiken einher, da einmal investiertes Kapital langfristig gebunden ist und ein frühzeitiger Ausstieg oft nur über Zweitmärkte mit Abschlägen möglich ist. Der Anlegerschutz wird durch die Reform verwässert, da auch Dachfonds-Konstrukte erlaubt sind, was die Produktaufbereitung intransparenter machen könnte.
Insgesamt könnten die Reform und die steigende Nachfrage das Produktangebot für ELTIFs erweitern und den Vertrieb für Banken und andere Finanzdienstleister erleichtern. Allerdings sollten Anleger die höheren Risiken und die eingeschränkte Liquidität bei ELTIF-Investments im Blick behalten.
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