Gemäß einem Bericht von www.sueddeutsche.de, verzeichnet der türkische Aktienmarkt aufgrund der Hoffnung auf eine Trendwende in der Geldpolitik ein Rekordhoch. Der Leitindex der Istanbuler Börse, ISE 100, hat um 5730 Punkte erreicht, was seit der Stichwahl des türkischen Präsidenten Ende Mai einem Viertel an Wertgewinn entspricht. Trotzdem bleibt der Index in US-Dollar gerechnet auf Jahressicht mit minus 18 Prozent unter den schwächsten Benchmark-Indizes, aufgrund der hohen Inflation des Landes.
Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit der Ernennung von Hafize Gaye Erkan, einer ehemaligen US-Bankerin, zur Chefin der türkischen Zentralbank und der Ernennung von Mehmet Simsek, einem ehemaligen Investmentbanker, zum Finanzminister, Hoffnungen auf eine positive Veränderung in der Geldpolitik geweckt. Die Inflation in der Türkei liegt bei knapp 40 Prozent, und die Landeswährung Lira ist im Vergleich zum Euro auf ein Rekordtief und im Vergleich zum Dollar auf ein weiteres Tief gefallen.
Fachleute führen diese Entwicklungen unter anderem auf die von Erdogan präferierte Niedrig-Zins-Politik zurück. Trotz der hohen Inflation setzt er die Notenbank unter Druck, die Zinsen niedrig zu halten. Diese Politik hat zu einer Abwertung der Währung geführt und sich mit Erdogans Wiederwahl beschleunigt.
Diese erneuten Veränderungen in der politischen und wirtschaftlichen Führung der Türkei könnten langfristige Auswirkungen auf die Finanzbranche und den Aktienmarkt haben. Investoren und Finanzexperten werden sich weiterhin auf volatilere Bedingungen einstellen müssen. Die Unsicherheit in Bezug auf die Geld- und Wirtschaftspolitik der Türkei könnte zu weiteren Kapitalabflüssen aus dem Land und zu einer verminderten Attraktivität des türkischen Aktienmarktes führen.
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