Gemäß einem Bericht von www.fr.de,
In der Türkei ist das Inflationsproblem wieder akut geworden. Die Teuerungsrate liegt bei fast 65 Prozent und wird voraussichtlich weiter steigen. Insbesondere die Bereiche Lebensmittel, Verkehr, Gesundheit und Bildung sind betroffen. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch die unerwartet kräftige Anhebung des Mindestlohns verursacht.
Es wird erwartet, dass die Inflationsrate im ersten Halbjahr 2024 etwa 70 Prozent erreichen wird. Die ungewöhnlich häufigen Anpassungen des Mindestlohns, die Schwäche der Landeswährung Lira und die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Insbesondere die langfristige Niedrigzinspolitik Erdogans hat die Inflation in der Türkei angeheizt. Erst nach seiner Wiederwahl im vergangenen Jahr rückte Erdogan von dieser Politik ab und erhöhte die Leitzinsen drastisch.
Diese Entwicklung wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die türkische Wirtschaft und die Finanzbranche haben. Eine Inflationsrate von 70 Prozent würde zu massiven finanziellen Belastungen für Unternehmen und Verbraucher führen. Die Kosten für Lebenshaltung und Konsumgüter würden stark steigen, was zu einer Verringerung der Kaufkraft und zu wirtschaftlichen Unsicherheiten führen könnte.
Die geldpolitische Straffung der türkischen Zentralbank wird zwar helfen, die Inflation zu stabilisieren, aber ihre volle Wirkung wird erst nach rund 18 Monaten spürbar sein. Bis dahin müssen die Türken mit den hohen Verbraucherpreisen zurechtkommen. Insgesamt wird die Inflation in der Türkei die Wirtschafts- und Finanzbranche voraussichtlich vor große Herausforderungen stellen.
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