Wirtschaftspolitik

AfD und Unternehmen: Die bedrohliche Verbindung von Rechtsextremismus und Wirtschaft

Die AfD hat laut Umfragen hohe Chancen, bei den anstehenden Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen sowie auf Bundesebene auf 20% der Stimmen zu kommen. Die Partei wird finanziell und ideell von Unternehmern unterstützt, darunter auch von bekannten Persönlichkeiten wie dem Gründer der Bäckereikette Backwerk. Diese Entwicklung bereitet Besorgnis aufgrund von rechtsextremen Verbindungen und rassistischen Äußerungen hochrangiger AfD-Funktionäre. Die Verfassungsschutzämter in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen stufen die Landesverbände der AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ ein. Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklungen bleibt die breitere Kulisse deutscher Unternehmen und Konzerne merkwürdig passiv. Doch woher rührt diese Schweigsamkeit? Dieser Frage können wenigstens vier Antworten zugeordnet werden.

Die Tatsache, dass Rassismus und Fremdenfeindlichkeit der Anwerbung von ausländischen Fachkräften abträglich sind und die Investitionen aus dem Ausland gefährden könnten, ist ein Problem. Doch viele Wirtschaftsvertreter haben möglicherweise noch nicht erkannt, wie relevant diese Themen für sie sind, oder aber fühlen sich nicht für politische Angelegenheiten zuständig. Zudem könnten sie durch eine klare Positionierung gegen die AfD Konflikte mit Mitarbeitern, Vertragspartnern oder anderen gesellschaftlichen Gruppen befürchten.

Die wirtschaftspolitische Programmatik der AfD, die als zutiefst wirtschaftsliberal bis libertär zu bezeichnen ist, könnte den wirtschaftlichen Akteuren auch entgegenkommen. Doch sollten Unternehmen bedenken, dass die Forderungen der AfD nach einem Austritt aus dem Euro oder der EU sowie ihr Hang zum Protektionismus und die Ablehnung qualifizierter Zuwanderung nicht zum Vorteil der Unternehmen sind. Diese Aspekte können den Standort Deutschland insgesamt schwächen und zu einer Deindustrialisierung führen. Es ist daher wichtig, dass Unternehmen die wirtschaftsliberalen Verlautbarungen der AfD kritisch hinterfragen und sich nicht von oberflächlichen Versprechen blenden lassen.

Quelle: www.zeit.de

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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