Gemäß einem Bericht von www.giessener-allgemeine.de, plant die Gießener Wohnbau, bis 2045 ihre gesamten Immobilien energetisch zu sanieren. Dabei wird vom Passiv-Haus-Standard abgerückt, um eine schnellere und breitere Verbesserung der Wärmeisolierung zu erzielen. Dieser Schritt erfordert eine Kehrtwende in der Modernisierungsphilosophie des Unternehmens. Das Sanierungsvorhaben beläuft sich auf rund 400 Millionen Euro und umfasst die Dämmung der Außenfassaden, den Einbau von dreifach verglasten Fenstern, Solaranlagen und erneuerbaren Energien.
Die Portfolioanalyse der Wohnbau ergab, dass noch 218 der 428 Häuser im Bestand des Unternehmens ungedämmt sind. Hier liegt ein enormes Einsparungspotenzial von bis zu 87 Prozent vor. Um das Sanierungsziel zu erreichen, wird künftig der Effizienzhaus-55-Standard angestrebt, der einen Heizwärmebedarf von weniger als 35 KWh pro Quadratmeter im Jahr erfordert.
Obwohl die energetische Sanierung nach dem neuen Standard pro Gebäude weniger Energie einsparen wird als beim Passiv-Haus-Standard, ermöglicht sie der Wohnbau, den gesamten Bestand schneller und in größerem Umfang zu energetisch zu verbessern. Zusätzlich zu der besseren Dämmung investiert das Unternehmen auch in erneuerbare Energien, wie Solaranlagen und Wärmepumpen.
Die geplante Modernisierung beinhaltet auch eine ganzheitliche Erneuerung der Altbauten, darunter Wasserrohre, Elektroinstallationen und Bäder. Die Geschäftsführerin betont jedoch, dass die Umsetzung des Sanierungsplans von der Verfügbarkeit von KFW-Fördermitteln abhängig ist.
Die Entscheidung der Gießener Wohnbau, ihre Sanierungsstrategie zu überdenken und an neue Standards anzupassen, wird voraussichtlich bedeutende Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben. Die Branche wird durch die massive Sanierungstätigkeit des Unternehmens beeinflusst, während Hersteller von Baustoffen und energieeffizienten Technologien von der erhöhten Nachfrage profitieren könnten. Zusätzlich werden Mieter von den energetischen Verbesserungen profitieren, da die Modernisierungsmaßnahmen zu einer senkung der Energiekosten führen werden.
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