Einige Rentnerinnen und Rentner entscheiden sich dafür, auch im Ruhestand weiterzuarbeiten, sei es aus finanziellen Gründen oder aufgrund persönlicher Motive. Beim Minijob im Ruhestand gelten spezielle Regelungen, die es zu beachten gilt. Mit der Flexirente haben Rentner die Möglichkeit, individuell zu entscheiden, wie sie den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand gestalten. Viele Rentnerinnen und Rentner arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus oder beziehen vorzeitig Rente und üben gleichzeitig eine geringfügige Beschäftigung aus, bei der sie maximal 538 Euro im Monat verdienen können.
Durch die Zahlung von Rentenversicherungsbeiträgen im Minijob besteht die Möglichkeit, die Rente zusätzlich zu erhöhen. Die Deutsche Rentenversicherung gibt an, dass bei einem Verdienst von 538 Euro im Monat die Rente nach einem Jahr um fünf Euro steigt. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass bei Befreiung von der Versicherungspflicht nur anteilige Entgeltpunkte gewährt werden und damit gewisse Vorteile, wie der Anspruch auf Übergangsgeld während Reha-Maßnahmen, entfallen.
Seit dem Wegfall der Hinzuverdienstgrenze im vergangenen Jahr können Frührentner unbegrenzt hinzuverdienen. Dies bietet die Möglichkeit, vorzeitig aus dem Arbeitsmarkt auszuscheiden und dennoch weiter zu arbeiten, ohne Abzüge in Kauf nehmen zu müssen. Bei Erwerbsminderungsrenten gibt es hingegen nach wie vor eine Hinzuverdienstgrenze, die jährlich neu festgelegt wird. Für das Jahr 2024 beträgt sie 18.558,75 Euro. Bei Überschreitung dieser Grenze sind Rentenabzüge zu erwarten, was bei einem Minijob in der Regel nicht der Fall ist.
Es ist auch möglich, mehreren Minijobs als Rentner nachzugehen, solange der monatliche Verdienst im Durchschnitt 538 Euro nicht übersteigt. Bei einem Überschreiten dieser Grenze oder der jährlichen Verdienstgrenze von 6.456 Euro werden alle Tätigkeiten als versicherungspflichtig betrachtet und gelten nicht mehr als Minijobs. Trotz des finanziellen Aspekts geben viele Rentner an, dass soziale und persönliche Motive ausschlaggebend für die Entscheidung sind, im Rentenalter zu arbeiten. Studien zeigen, dass der Wunsch nach einer weiteren Aufgabe und die Pflege sozialer Kontakte wichtige Gründe sind, weiterhin beruflich aktiv zu sein.