Der Chef des Tunnelbohrmaschinen-Herstellers Herrenknecht, Martin Herrenknecht, hat in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Seiner Meinung nach sollte die Politik weniger über Themen wie Doppelnamen oder Gender-Diskussionen debattieren und stattdessen einen genaueren Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen werfen.
Ein Hauptproblem, das das Wachstum hemmt, ist laut Herrenknecht der Fachkräftemangel. Die Besetzung offener Stellen gestaltet sich zunehmend schwierig, insbesondere im Bereich der Ingenieure. Um diesem Engpass entgegenzuwirken, hat Herrenknecht kürzlich eine Reihe von ausländischen Fachkräften eingestellt, darunter Argentinier, Spanier, Marokkaner, Letten und Litauer.
Für eine effektive Wirtschaftsförderung plädiert Herrenknecht dafür, dass die Bundesregierung zunächst die Infrastruktur des Landes verbessern sollte. Zudem sei es notwendig, die Verteidigung zu stärken und die sozialen Ausgaben im Haushalt vernünftig zu gestalten, um die Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft angemessen zu berücksichtigen. Nach Herrenknechts Einschätzung ist das Verhältnis zwischen Sozialausgaben und wirtschaftlicher Leistung aus dem Gleichgewicht geraten, was die Unterstützung der Wirtschaft erschwert.
Insgesamt sieht Herrenknecht die Fähigkeit der Bundesregierung, die Wirtschaftslage richtig einzuschätzen, als entscheidend für eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik an. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung auf die Kritik und Anregungen reagieren wird, um die aktuellen Herausforderungen im Wirtschaftsbereich anzugehen.