Im Bundesweiten Einkommensvergleich liegt Sachsen-Anhalt mit einem Bruttomonatsverdienst von 3.688 Euro am unteren Ende der Skala. Dies entspricht lediglich 81 Prozent des Durchschnittswertes für Deutschland. Im Gegensatz dazu führt Hamburg die Rangliste an mit 4.970 Euro. Der bundesweite Durchschnittslohn ohne Sonderzahlungen beläuft sich auf 4.468 Euro im Jahr 2023, wobei der Westen mit 4.578 Euro und der Osten mit 3.754 Euro zum Gesamtwert beitragen. Diese Differenz zeigt eine Ost-West-Lücke von 824 Euro auf.
Der Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann von der Partei Die Linke bezeichnet die Niedriglöhne im Osten als unzureichend und als direkten Weg in die Altersarmut. Als Bestätigung dieser Tatsache argumentiert die sachsen-anhaltische Linken-Fraktionschefin Eva von Angern, dass die anhaltenden Streiks den Unmut der Beschäftigten gegenüber der Landesregierung von Ministerpräsidenten Haseloff verdeutlichen.
Demgegenüber verteidigt der Regierungschef die Situation und stützt sich auf Statistiken der Bundesagentur für Arbeit, die eine positive Entwicklung des Bruttoentgelts in Sachsen-Anhalt aufzeigen. Auch betont er, dass die Landesregierung stark an der Schließung der Lohnlücke und dem Abbau der Ost-West-Unterschiede arbeite. Die Arbeitsmarktbedingungen im Land würden Fachkräfte fördern und den wirtschaftlichen Aufschwung vorantreiben.
Trotz der historisch niedrigen Löhne in Sachsen-Anhalt hat sich das Bundesland wirtschaftlich weiterentwickelt und konnte im Bruttoinlandsprodukt beträchtlich zulegen. Im BIP-Ranking von 2022 belegte Sachsen-Anhalt den respektablen 12. Platz mit einem Betrag von über 75 Milliarden Euro. Die Hoffnung auf weiteren wirtschaftlichen Erfolg wird insbesondere mit der geplanten Ansiedlung von Intel in Magdeburg verbunden, die potenziell positive Auswirkungen auf die Lohnentwicklung und Unternehmenslandschaft des Bundeslandes haben könnte.