Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), hat angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage eine „Zeitenwende in der Wirtschaftspolitik“ gefordert. Er betonte die Bedeutung der kommenden Wochen bis Ostern für die weitere Entwicklung der deutschen Wirtschaft und betonte, dass Entscheidungen in Bezug auf Belastungen und Entlastungen direkte Auswirkungen auf die Investitionspläne von Unternehmen haben werden. Adrian forderte politische Verantwortungsträger auf, konkrete Schritte für eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik einzuleiten, da neue Reformen notwendig seien.
Der DIHK-Präsident unterstrich die Wichtigkeit eines positiven Signals für das Wirtschaftswachstum bis 2030 und nannte das Wachstumschancengesetz als ein erstes ermutigendes Zeichen. Dieses Gesetz sieht Entlastungen für Unternehmen in Höhe von sieben Milliarden Euro pro Jahr vor und befindet sich derzeit im Vermittlungsverfahren des Bundesrates. Neben diesen Entlastungen forderte Adrian den Abbau von Blockaden in Planungs- und Genehmigungsprozessen sowie die Reduzierung von Bürokratie.
Unternehmen äußerten auch in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Kritik an der aktuellen Wirtschaftspolitik. Die Studie ergab, dass die Ausrichtung der Politik für fast zwei Drittel der Unternehmen ein Risiko bei ihren Investitionsentscheidungen darstellt. Die hohe Bürokratielast, zahlreiche Regulierungen, hohe Unternehmenssteuern sowie Mängel beim Ausbau digitaler und verkehrsinfrastruktureller Anlagen wurden als Unzufriedenheitsgründe genannt. Hauptursachen für Investitionszurückhaltung waren laut der Untersuchung gestiegene Arbeitskosten, Fachkräftemangel und mangelnde Verfügbarkeit von Arbeitskräften.