Die Kakaokrise in Ghana hat drastische Auswirkungen auf die Bauern und die Wirtschaft des Landes. Illegaler Goldabbau, Missmanagement in der Branche, der Klimawandel und ausbreitende Krankheiten führen zu einer verheerenden Situation. Die Kakaomarketingbehörde Cocobod schätzt, dass 590.000 Hektar Plantagen vom tödlichen Badnavirus befallen sind, was langfristig zu einer Zerstörung der Plantagen führen wird.
Experten warnen, dass Ghana an einem Wendepunkt angelangt ist, der die bisherige Vormachtstellung Westafrikas in der Kakaoindustrie gefährdet. Diese Entwicklung könnte aufstrebenden Produzenten in Lateinamerika Möglichkeiten eröffnen. Die steigenden Preise für Kakao und Schokolade sind bereits auf den internationalen Märkten spürbar, was Verbraucher weltweit vor höhere Kosten für Schokoladenprodukte stellt.
Der Ausblick für die kommenden Jahre deutet darauf hin, dass Ecuador bis 2027 Ghana als zweitgrößter Kakaoanbauer der Welt überholen könnte, gefolgt von Brasilien und Peru. Dieser Übergang wird Zeit brauchen, was in der Zwischenzeit zu Preisanstiegen bei Kakoprodukten führen wird. Die eigentlichen Leidtragenden dieser Krise sind jedoch die Kleinbauern in der Elfenbeinküste und in Ghana, die kaum alternative Einkommensquellen haben.