Nach dem iranischen Großangriff hat Bundeskanzler Olaf Scholz Israel aufgerufen, zur Deeskalation beizutragen. Die weitgehend erfolgreiche Abwehr der rund 300 Drohnen und Raketen sei „ein Erfolg, der vielleicht auch nicht verschenkt werden sollte“, sagte Scholz am Montag in Shanghai. „Deswegen auch unser Ratschlag, selbst zur Deeskalation beizutragen.“ Scholz richtete aber auch erneut eine Warnung an den Iran. Der erste Angriff auf israelisches Territorium überhaupt sei eine „schlimme Eskalation“ gewesen, die nicht hätte stattfinden dürfen, sagte er. „Das darf nicht so weiter gehandhabt werden vonseiten des Iran.“
Der Iran hatte Israel in der Nacht zu Sonntag angegriffen. Die Drohnen und Raketen wurden aber fast vollständig abgefangen. Es war eine Reaktion auf einen mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus. Auf internationaler Ebene äußerte sich auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der dazu aufrief, eine Eskalation des Konflikts zu verhindern. Er warnte vor gefährlichen Reaktionen und betonte die Notwendigkeit, den Iran zu isolieren, während die Sanktionen verschärft werden sollten.
Darüber hinaus meldete der israelische Oppositionspolitiker Jair Lapid Angriffe auf Regierungschef Benjamin Netanjahu und bezeichnete dessen Regierung als Verlust der militärischen Abschreckungsfähigkeit Israels. Die internationale Gemeinschaft reagierte mit Entschlossenheit, indem die Bundesregierung den iranischen Botschafter einbestellte und die Attacke als völkerrechtswidrig verurteilte. Die Bundesregierung stellte sich solidarisch an die Seite Israels.
Die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock betonte die Bereitschaft Deutschlands, eine Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zu verhindern und betonte die Priorität der Vermeidung eines Flächenbrands in der Region. In der Folge meldete Großbritannien die Erwägung weiterer Sanktionen gegen den Iran. Das US-Militär zeigte ebenfalls Präsenz und berichtete, mehr als 80 Drohnen und ballistische Raketen abgefangen zu haben. UN-Generalsekretär António Guterres rief zur Deeskalation auf und warnte vor einem möglichen verheerenden Konflikt.
Die Reaktionen auf den Konflikt zwischen dem Iran und Israel zeigen die Dringlichkeit der Situation im Nahen Osten und die Bemühungen verschiedener Länder, eine Eskalation zu verhindern und Sicherheit zu gewährleisten.