Die Energiekrise hat trotz sinkender Preise zu höheren Kosten für Gas- und Stromverträge geführt. Die Preise auf dem Energiemarkt sind vor allem aufgrund von niedrigen Füllständen in den Gasspeichern und steigenden Beschaffungskosten gestiegen. Infolgedessen mussten Verbraucher mehr für Strom und Gas zahlen als vor der Krise. Die gestockte Förderung von Fracking-Gas in Deutschland hat weiterhin Auswirkungen auf die Energiepreise, ebenso wie der Atomausstieg des Landes.
Deutschland hat aufgrund des Atomausstiegs vermehrt auf den Import von Flüssiggas gesetzt, um die Ausfälle beim Pipelinegas zu kompensieren. Die steigenden Importe haben Deutschland zu einem Netto-Importeur von Strom gemacht, was darauf hindeutet, dass das Land nicht mehr in der Lage ist, seinen Strombedarf selbst zu decken. Die Umstellung auf erneuerbare Energien hat jedoch dazu geführt, dass der Anteil fossiler Brennstoffe an der Stromerzeugung zurückgegangen ist.
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Deutschland eine Gas- und Energieknappheit im Winter vermeiden will, indem es den Betreibern von Gasspeichern Mindestfüllstände vorschreibt. Die zunehmenden Importe von Flüssiggas haben bisher dazu beigetragen, eine Gasmangellage zu verhindern, aber es besteht die Möglichkeit, dass Gas mittelfristig knapp wird. Trotz der Bemühungen, die Gasspeicher zu füllen, könnten kommende Winter Deutschland vor weitere Herausforderungen stellen, insbesondere wenn Russland seine Exporte in andere EU-Länder reduziert.