Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat anscheinend nach wie vor Vorbehalte gegenüber Kryptowährungen wie Bitcoin. Laut Sharmin Mossavar-Rahmani, der CIO der Vermögensverwaltungsabteilung von Goldman Sachs, seien Kryptos keine Anlageklasse und besäßen keinen wirklichen Wert. Diese Meinung äußerte sie kürzlich in einem Interview mit dem „Wall Street Journal“. Mossavar-Rahmani äußerte Bedenken hinsichtlich der Volatilität von Bitcoin und zweifelte daran, dass es sich dauerhaft als Tauschmittel etablieren könne.
Bereits im Juni 2021 hatte Mossavar-Rahmani zusammen mit anderen Goldman Sachs-Mitarbeitern die Kryptowährungen in einem umfassenden Bericht kritisiert. Sie argumentierte, dass die Bewertung von Kryptowährungen schwierig sei, da sie keine Erträge oder Dividenden generierten, was es schwer mache, ihre Bewegungen zu prognostizieren. Mossavar-Rahmani bezeichnete den Kryptosektor als „heuchlerisch“ und kritisierte, dass trotz der Behauptung, das Finanzwesen zu demokratisieren, letztendlich nur wenige Kontrolle über wichtige Entscheidungen hätten.
Interessanterweise scheint die negative Haltung von Goldman Sachs gegenüber Kryptowährungen auch das Verhalten der Kunden zu beeinflussen. Mossavar-Rahmani erwähnte im Interview, dass die Kunden des Finanzinstituts nicht darum gebeten haben, in Kryptowährungen zu investieren. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Kunden entweder die Meinung von Goldman Sachs teilen oder sich anderweitig nach Investitionsmöglichkeiten umsehen, wo ihre Interessen besser aufgehoben sind. Trotzdem entschied sich die US-Investmentgesellschaft BlackRock aufgrund der zunehmenden Kundennachfrage dazu, in den Markt für digitale Assets einzusteigen.
Ein Lichtblick in Mossavar-Rahmanis Haltung gegenüber digitalen Assets ist die Anerkennung von Potenzial in der Umwandlung von Vermögenswerten wie Immobilien in digitale Tokens. Sie sieht auch einen Wert in digitalen Zentralbankwährungen im Gegensatz zu Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Einstellung von Goldman Sachs zu Kryptowährungen in Zukunft entwickeln wird, insbesondere angesichts der wachsenden Akzeptanz und Nutzung von digitalen Vermögenswerten in der Finanzbranche.