China betreibt laut Berichten Zwangsarbeitsprogramme in der Solar-Hochburg Xinjiang. Trotz dieser Tatsache kaufen europäische Solarfirmen weiterhin Produkte aus China, konzentrieren sich jedoch bewusst darauf, Waren aus Xinjiang zu vermeiden. Xinjiang ist bekannt für seine Rolle in der chinesischen Solarindustrie und die dortigen Zwangsarbeitsvorwürfe, insbesondere gegenüber Angehörigen der muslimischen Minderheiten, wie den Uiguren. Die USA haben ab Ende 2021 alle Importe aus Xinjiang mit dem Uyghur Forced Labor Prevention Act verboten, sofern sie keine Nachweise für die Freiheit von Zwangsarbeit erbringen können.
Aufgrund dieser Situation wird Xinjiang zu einem herausfordernden Problem für die Branche. Während Gegner chinesischer Importe Brüssel dazu drängen, Importe aus Xinjiang zu verbieten, fordert der Europäische Solarverband ESMC ein schnelles Inkrafttreten der geplanten EU-Verordnung zum Verbot von Zwangsarbeitsprodukten aus ethischen Gründen. Dies hat europäische Solarfirmen dazu veranlasst, Xinjiang-freie Lieferketten in China aufzubauen, um sicherzustellen, dass keine Zwangsarbeit involviert ist.
Das deutsche Lieferkettengesetz, das bereits in Kraft ist, verlangt von Unternehmen, ihre Lieferkette frei von Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsarbeit zu halten. Gleichzeitig befindet sich das strengere EU-Lieferkettengesetz in der Endphase des Prozesses. Diese Gesetze zwingen Einkäufer dazu, umzudenken und sicherzustellen, dass in ihren Wertschöpfungsketten keine Verstöße vorliegen. China hat begonnen, Lieferketten für den Export und die heimische Produktion zu trennen, wobei Xinjiang einen Anteil am chinesischen Polysilizium hat. Allerdings gibt es Möglichkeiten, außerhalb der Region einzukaufen, um Zwangsarbeit zu vermeiden. China arbeitet selbst daran, eine Xinjiang-freie Lieferkette aufzubauen, um den Anforderungen des internationalen Marktes gerecht zu werden.