Der Immobilienmarkt hat in den letzten Jahren eine starke Aufwärtsentwicklung verzeichnet, wobei die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen zwischen 2010 und 2022 um beeindruckende 94 Prozent gestiegen sind. Diese Tendenz wurde durch niedrige Bauzinsen und ein knappes Angebot gefördert, was zu einer anhaltend hohen Nachfrage führte. Rebecca Scheidler, Geschäftsführerin von Engel & Völkers Finance Germany, bestätigt auf dem Female Empowerment-Event „Les Ateliers Lillet“, dass früher bis zu 40 Bewerber pro Immobilie keine Seltenheit waren.
Die Zinswende der Europäischen Zentralbank seit Juli 2022 hat jedoch einen Wandel auf dem Immobilienmarkt ausgelöst und die Kosten für Baukredite spürbar erhöht. Im November 2023 erreichten die Zinsen für Immobilienkredite ein Zehn-Jahres-Hoch von über 4,2 Prozent. Doch seit Anfang des Jahres deutet sich ein neuer Trend an: Mit einem Rückgang der Bauzinsen auf etwa 3,5 Prozent im Januar 2024 können sich Immobilienkäufer mit ausgezeichneter Kreditwürdigkeit sogar Zinssätze unter drei Prozent sichern. Diese Entwicklung könnte sich weiter fortsetzen und die Zinsen in Richtung der begehrten Drei-Prozent-Marke drücken, wodurch Baugeld so erschwinglich wird wie lange nicht mehr.
Scheidler betont, dass es aktuell ein optimaler Zeitpunkt ist, eine Immobilie zu erwerben. Durch die Kombination aus rückläufigen Bauzinsen und vergleichsweise niedrigen Immobilienpreisen eröffnen sich attraktive Möglichkeiten für potenzielle Käufer. Die sinkenden Zinsen können zu einer verringerten Nachfrage führen und letztendlich den Immobilienmarkt günstiger gestalten. Daher rät Immobilienfinanzierungsexpertin Scheidler dazu, die gegenwärtigen Zinssätze zu nutzen, um den lang gehegten Traum vom eigenen Zuhause zu realisieren.