Der Preisdruck im Euroraum fiel im März, wobei auch die Kerninflation im Dienstleistungssektor stabil blieb. Die jährliche Inflationsrate sank insgesamt auf 2,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat von 2,6 Prozent, wie von der Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung gemeldet. Dieser Abwärtstrend im Preisniveau bringt die Preisentwicklung näher an das von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebte mittelfristige Ziel von 2 Prozent Inflation.
Die Kernteuerung, die die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak außer Acht lässt, ging ebenfalls zurück. Die Kernrate betrug 2,9 Prozent im Vergleich zu 3,1 Prozent im Vormonat. Dieser Wert wird von Ökonomen als Indikator für den Inflationstrend betrachtet. Die Verbraucherpreise stiegen innerhalb eines Monats im März insgesamt um 0,8 Prozent an, während in der Kernrate eine Steigerung von 1,1 Prozent verzeichnet wurde. Diese vorläufigen Daten bestätigten die Erwartungen der Volkswirte.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat für die Junisitzung die „bedingte Bereitschaft“ des Rats signalisiert, die Zinsen zu senken. Experten sind der Ansicht, dass nur ein unerwarteter Schock die EZB daran hindern könnte, eine geldpolitische Lockerung vorzunehmen, obwohl der genaue Kurs über den Juni hinaus unsicher ist. Insgesamt zeigt die Entwicklung im März eine leicht rückläufige Tendenz im Preisdruck im Euroraum.
Von Andreas Plecko, FRANKFURT (Dow Jones)