Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, hat angesichts der anhaltend hohen Inflation in den USA die Erwartungen an baldige Zinssenkungen gedämpft. In einer Stellungnahme in Washington betonte Powell, dass die aktuellen Inflationsdaten keine größere Zuversicht für eine Zinsanpassung geben. Sollte die Inflation weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben, würde die Notenbank ihre strenge Geldpolitik beibehalten, solange es erforderlich ist. Die jüngsten Zahlen legen nahe, dass es länger als erwartet dauern könnte, bis eine Zinswende eingeleitet wird.
Im März verzeichneten die Inflationsdaten erneut einen Anstieg über den Prognosen, wobei die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent stiegen. Die Federal Reserve strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Die US-Wirtschaft zeigt sich zudem mit einem robusten Arbeitsmarkt, was die Möglichkeit erhöht, dass die Zentralbank die Leitzinsen später als geplant senken könnte.
Auf der letzten Sitzung im März hielt die Federal Reserve ihre Leitzinsen stabil und deutete mögliche Senkungen im Laufe des Jahres an. Der derzeitige Leitzins bewegt sich in einem Bereich von 5,25 bis 5,5 Prozent und erreicht damit den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten. Geschäftsbanken können sich zu diesem Satz Zentralbankgeld leihen. Die Aussicht auf eine baldige Zinssenkung bleibt somit vorerst gedämpft, so Powell.