In Frankfurt stieg die Zahl der Zwangsräumungen im vergangenen Jahr deutlich an. Laut Angaben von Planungsdezernent Marcus Gwechenberger wurden insgesamt 664 Zwangsräumungen terminiert, wovon 404 letztendlich auch durchgeführt wurden. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Holding beauftragte 165 Zwangsräumungen, von denen 82 ausgeführt wurden. Im Vergleich dazu gab es 2023 298 Zwangsräumungen von privaten Vermietern, wobei 209 tatsächlich stattfanden.
Die Linke-Fraktion kritisierte das Vorgehen, insbesondere durch die ABG, die einen Großteil der Zwangsräumungen in Frankfurt verantwortet. Eyup Yilmaz, wohnungspolitischer Sprecher der Linken-Fraktion, bezeichnete Zwangsräumungen als existenzgefährdend und betonte, dass sie trotz der Corona-Pandemie und wirtschaftlichen Krisen in der Stadt alltäglich geworden seien. Die Dunkelziffer könne sogar höher sein, da die offiziellen Zahlen nur einen Teil der Realität widerspiegeln.
Die Linksfraktion fordert ein sofortiges Ende der Zwangsräumungen und drängt darauf, dass die Stadtregierung jedem Bürger angemessenen Wohnraum zur Verfügung stellt. Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass die Situation in Frankfurt besorgniserregend ist, und Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Betroffenen zu unterstützen.