Der US-Autobauer Tesla plant einen möglichen Stellenabbau in seinem europäischen Werk in Grünheide bei Berlin. Berichte über einen massiven Abbau von 3000 Stellen in der Fabrik wurden jedoch von einer Unternehmenssprecherin offiziell dementiert. Die Sprecherin betonte, dass eine effiziente und schlanke Organisationsstruktur für die zukünftige Aufstellung des Unternehmens entscheidend sei und zum Erfolg beitrage. Die genannte Zahl von 3000 betroffenen Stellen wurde als unbegründet bezeichnet, und konkrete Angaben zu den tatsächlich betroffenen Mitarbeitern wurden zunächst nicht gemacht.
Tesla prüft den Stellenabbau unter Berücksichtigung arbeitsrechtlicher und mitbestimmungspflichtiger Erfordernisse sowie unter Einbeziehung des Betriebsrates für die Gigafactory Berlin-Brandenburg. Medienberichten zufolge sollen weniger als zehn Prozent der über 12.000 Beschäftigten von dem geplanten Stellenabbau betroffen sein. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die schwache Marktnachfrage nach Elektroautos und sinkende Verkaufszahlen, die bereits zu einem internen Kommuniquée von Tesla-CEO Elon Musk führten, in dem er einen Stellenabbau von mehr als zehn Prozent im Unternehmen ankündigte.
Die Diskussion um die Expansion der Fabrik in Grünheide sowie ein Anschlag auf die Stromversorgung des Werks haben für Kontroversen gesorgt. Bei einem Besuch der Fabrik im März bekräftigte Elon Musk jedoch sein Festhalten an den Expansionsplänen. Gleichzeitig protestieren Umweltgruppen weiterhin gegen den E-Autobauer mit einer anhaltenden Besetzung eines Waldstücks in der Nähe der Fabrik und dem Bau von Baumhäusern. Tesla spürt die Auswirkungen des harten Preiswettbewerbs im chinesischen Automarkt, was zu sinkenden Absatzzahlen führte. Bereits zuvor waren Zweifel am Wachstumstempo im Elektroautomarkt aufgekommen, nachdem Tesla im ersten Quartal überraschend weniger Fahrzeuge ausgeliefert hatte als im Vorjahr.